Multitalent mit Stil

Melike trägt eine tolle Kombi aus schwarz/weiß und bunt! Foto: Lisa Notzke

Melike trägt eine tolle Kombi aus schwarz/weiß und bunt! Foto: Lisa Notzke

Dürfen wir vorstellen? Unsere Stilbrise-Redakteurin Melike ist ein echtes Allroundtalent! Sie legt mit ihren Outfits jeden Tag aufs Neue einen stilsicheren Auftritt hin und beweist pures Organisationstalent. In ihrem Job als freie Mitarbeiterin hier im MKG schreibt sie für unseren Blog unter dem Kürzel mb jeden Tag über spannende Themen rund um nachhaltige Mode und weltbewussten Lifestyle. Nebenbei ist sie auch noch erfolgreiche Galeristin und rund um die Uhr mit tollen Ausstellungs-Projekten für ihre Galerie Melike Bilir in der Admiralitätsstraße beschäftigt. Dabei kümmert sie sich um die gesamte Planung, von der Auswahl von Themen und Künstlern über die Organisation und Einrichtung bis hin zur Eröffnung der Ausstellung. Das alles bekommt sie scheinbar mühelos unter einen Hut und macht dabei immer eine gute Figur. Weil wir sie dafür so bewundern, stellen wir sie euch heute vor und haben auch an sie ein paar Fragen zum Thema Mode. Bühne frei für unsere wunderbare Kollegin!

Melike, erst mal wollen wir mehr über dich erfahren. Wie bist du auf die Idee gekommen, deine eigene Galerie zu eröffnen?
Die Idee für eine Galerie kam schon während meines Kommunikationsdesign-Studiums hier in Hamburg. Ich hatte mit einem Freund große Atelierräume hinter der großen Bergstaße gemietet, in der wir ursprünglich selbst arbeiten wollten. Wir haben sie letztendlich aber kaum genutzt, also fingen wir an, dort Ausstellungen mit Werken von Freunden zu machen. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich damit nicht mehr aufhören konnte. 2010 habe ich dann meine erste eigene Galerie eröffnet. Nach drei Umzügen bin ich dann im Galerienhaus in der Admiralitätsstraße gelandet.

Wow, das ist eine tolle Geschichte! Nach welchen Kriterien suchst du dir denn die Künstler und Themen für deine Galerie aus?                                                                          
Rauminstallationen und Zeichnungen sind Hauptaugenmerk meiner Ausstellungen. Ansonsten lerne ich oft Künstler über andere Künstler und Ausstellungen kennen, dort lasse ich mich inspirieren. Derzeit versuche ich, mich eher international zu orientieren. Zum Beispiel läuft bei mir gerade die Ausstellung ширина 126 ± 2 см. der georgischen Künstlerin NINO KVRIVISHVILI.

Nun zum Thema Mode. Wie würdest du deinen eigenen Stil beschreiben?
Mein Motto ist: alles geht, nichts muss. Ich ziehe mich immer je nach Situation und Laune an.

Du trägst einen sportlichen Muster-Mix, die Schuhe sehen toll dazu aus! Warum hast du dich heute für diesen Look entschieden?
Ganz einfach, das Outfit ist total bequem! :D

Welches ist dein absolutes Lieblings-Kleidungsstück, auf das du nie mehr verzichten möchtest?
Hm gute Frage… Mein schwarzer Schal?!

Und woher holst du dir Inspiration für deine Outfits?
Teils aus Zeitschriften, am liebsten aus der italienischen Vogue, teils von Freunden. Beatrace Oola von Africa Fashion Day Berlin ist zum Beispiel eine abolute Style-Queen! Den Stil von Friederike, meiner Stilbrise-Kollegin mag ich auch sehr gern! Derzeit tauschen wir deshalb auch ab und zu Kleidungsstücke.

Nenne uns drei deiner Lieblingslabels und den Grund, warum gerade diese.
Im Moment mag ich (von den großen Labels/Designern): Balmain, Balenciaga & Isabel Marant. Das wechselt allerdings auch von Zeit zu Zeit.

Mit welcher Mode-Ikone würdest du dich am liebsten zum Shoppen treffen?
Mit Alexander McQueen – im Modehimmel ;-)

Welchen Trend würdest du als größten Flop bezeichnen?
Überlange Schlaghosen!!!

Eine Frage noch: Sneaker oder Schnieker?
Ich bin da nicht so festgelegt. Es kommt immer auf meine Laune und den Anlass an!

lp

Easy-going im MKG

Foto: Lisa Notzke

Entspannt und fashionable zugleich! Foto: Lisa Notzke

Einfacher kann Mode nicht sein: Kameramann Peter ist heute im lässigen Everyday-Look im MKG unterwegs. Das Heavy-Metal Shirt von der Hamburger Band Shadowbane ist dabei nicht nur ein tolles Wohlfühl-Piece für jeden Tag, sondern auch noch ein musikalisches Statement! Rock on!

Cooles Outfit Peter. Bist du heute allein im Museum unterwegs?
Nein, ich begleite heute meine Tochter. Sie ist sehr modeinteressiert und hat gerade ihr Modedesignstudium begonnen.

Und warum hast du dich heute für dieses Outfit entschieden?
Ehrlich gesagt habe ich mir darüber kaum Gedanken gemacht. Die Teile lagen einfach im Schrank ganz oben. Mein Outfit sollte in erster Linie bequem sein.

Ok, dein Shirt ist aber schon sehr speziell?
Ja, das Shirt, ist von der Hamburger Heavy-Metall Band Shadowbane. Die haben gerade ihr neues Album herausgebracht.

Wo findest du die besten Kleidungsstücke. Hast du da einen Geheimtipp für uns?
Meistens finde ich Kleidungsstücke eher im Stadtaußenbereich. Wie zum Beispiel meine Cargohose. Die mag ich sehr, weil sie so praktische Seitentaschen hat.

Du hast bestimmt auch in den letzten Jahren eine Modesünde begangen, oder?
JA! Die engen kleinen Lederkrawatten aus den 80ern und die Frisuren damals. Scheußlich!

mb

The 80s meets Rockglam

Rock & Roll Glam im MKG Foto: Lisa Notzke

Rock & Roll Glam im MKG Foto: Lisa Notzke

WOW! Modedesign-Studentin Jeva erinnert uns tatsächlich ein bisschen an die 70er Stil-Ikone Blondie aka Deborah Harry. Klar, dass wir diesen coolen Style auch unbedingt für die Stilbrise-Looks fotografieren mussten. Was die Berlinerin über Trends, Shopping und Stil denkt, erfahrt ihr JETZT in einem kleinen Interview!

Super Outfit Jeva! Was ist denn deine größte Mode Inspiration?
Da gibt es einige! Den Designer John Galliano finde ich zum Beispiel toll. Eine weitere Inspirationsquelle ist der Streetstyle-Blog von Maria Hörmanseder und die asiatische Streetfashionkultur. Die inspiriert mich bereits seit einigen Jahren.

Und welches Kleidungsstück oder Accessoire ist das wichtigste Teil deines Looks?
Strumpfhosen sind mir total wichtig. Lange Hosen mag ich nämlich überhaupt nicht.

Gehst du denn gerne Shoppen?
Na klar! Ich liebe es verschiedene Sachen anzuprobieren. Ob ich sie dann auch kaufe, ist eine andere Frage.

Das verstehen wir! Gibt es auch einen Trend, den du nicht mehr mitmachen würdest?
Eine Modesünde von mir war knallbunter Lidschatten. Nie wieder!

mb

 

Der Mann in der Latzhose

Foto: Lisa Notzke

Latzhosen für Männer – Trend 2015? Foto: Lisa Notzke

Latzhosen sind seit einiger Zeit ein gern gesehenes It-Piece von Modebloggerinnen und stylishen Fashionistas. Einen Mann mit Trägerhose sieht man dagegen so gut wie nie (solange es nichts mit dem Beruf zu tun hat). Seit der Grunge-Zeit in den 90ern wurde die Hose mit Trägern kaum noch am männlichen Geschlecht gesichtet und trotz ein paar Modellen bei Fast-Fashion Labels wie H&M 2012, setzte sie sich nicht durch. Dabei hat das High-Fashion Label BALMAIN in diesem Jahr eine sehr coole Herbstvariante zu bieten. Nach Bauarbeiter sieht dieses Outfit jedenfalls nicht aus! Oder?!

Wir waren jedenfalls hocherfreut einen Mann mit Latzhose im Museum anzutreffen: Ully, Krankenpfleger aus Hamburg hatte zum Glück auch spontan Lust und Zeit ein kleines Interview mit uns zu machen. En voilà:

Lässiges Outfit, Ully! Trägst du denn öfters Latzhosen?
Ja! Ich liebe Latzhosen! Seit meinem 17. Lebensjahr trage ich sie besonders gerne in meiner Freizeit! Meine Frau hat mir sogar zu meinem 60. Geburtstag eine Designerlatzhose aus edlem Wollstoff geschenkt – maßgeschneidert von Alla Andersen in Uhlenhorst.

Das klingt ja toll! Welche drei Teile dürfen bei deinem Lieblingslook auf keinen Fall fehlen?
Eine Latzhose, natürlich! Ein Poloshirt und ein Halstuch.

Und denkst du, dass man viel Geld für einen guten Style investieren muss?
Muss nicht! Ich habe da zwei Tipps für euch: Pollicke Herrenausstatter in St. Georg hat ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis. Vor Kurzem habe ich auch noch die „Veddelhose“ bei Paulsen in Wilhelmsburg entdeckt, die ist auch super!

Na, habt ihr jetzt Lust auf eine Hose mit Trägern bekommen? Hier zur Insiration noch ein Video mit 4 verschiedenen Styling Tipps für Latzhosen!

mb

Ein guter Hut tut gut!

Foto: Lisa Notzke

Voll im Antitrend! Foto: Lisa Notzke

In China sollte man nie, nie, nie einen grünen Hut tragen. Denn Grün ist die Farbe der Eifersucht und eine grüne Kopfbedeckung bedeutet daher, dass man von seinem Partner betrogen wird. Zum Glück gibt es hierzulande keinen tieferen Sinn für die Farbwahl von Hüten und Mützen. Denn Ali trägt seinen Kopfschmuck bereits seit 7 Jahren. Der Theatermacher aus Hamburg liebt es, trendmäßig gegen den Strom zu schwimmen. Da er keine modischen Klamotten mag, trägt er am liebsten Kleidung, die aussieht wie „die Ladenhüter aus der Jugendabteilung.“

PS.: Die Hutmacherin seines Vertrauens heißt übrigens Teresa Gaschler. Die junge Designerin entwirft seit über drei Jahren handgefertigte Hüte und Kopfschmuck Ihr Label „GASCHLER Hut/Design“ steht sowohl für Ready-to-wear-Kollektionen als auch für Couture. Sobald sein Hut verschlissen oder vergilbt ist, will sich Ali hier einen Neuen besorgen! Hut ab!

mb

Gegensätze ziehen sich an!

Bunte Kombi aus Mustern und Comics! Foto: Lisa Notzke

Bunte Kombi aus Mustern und Comics! Foto: Lisa Notzke

Maria und Roman sehen Mode als Phänomen und haben ihren ganz eigenen Stil entwickelt. Beide mögen es sportlich und praktisch am liebsten. Während Roman sein sportliches Outfit heute mit einem knalligen Comic-Shirt kombiniert, hat Maria als Kontrast ein niedliches Kleid mit Blumenmuster gewählt. Wir finden, diese Kombis kann man zu jeder Gelegenheit gut tragen! Die beiden kommen aus Russland – gerade haben sie Sommerurlaub und machen eine zweiwöchige Europatour mit Zwischenstopp in der schönen Stadt Hamburg. Da darf auch ein bisschen Kultur natürlich nicht fehlen! Maria schreibt ihre Magisterarbeit über Mode und hat über die Website von der Ausstellung erfahren, weshalb sich das MKG als perfekter Ort dafür anbietet. Als Vegetarier sind sie vor allem ganz begeistert von der nachhaltigen Lederalternative im „Slow Fashion“-Bereich! Uns freut es natürlich, dass die beiden Weitgereisten sich hier so wohl fühlen.

lp

Zeitlose Schönheit

Eine Frau von Welt! Foto: Ulla Deventer

Eine Frau von Welt! Foto: Ulla Deventer

Echter Stil hat nichts mit dem Alter zu tun! Das beweist diese beeindruckende Frau, mit der wir am liebsten direkt einen Kaffee trinken gegangen wären. Sie war auf der ganzen Welt unterwegs und hat unter anderem in England, Kanada, Saudi Arabien und Südafrika als Krankenschwester gearbeitet. Weil sie als junge Frau während des Krieges nicht studieren konnte, hat sie ihr Abitur in einer Abendschule nachgeholt und 2008 ihr Seniorenstudium der Islamwissenschaften abgeschlossen – dieses Jahr ist sie 80 Jahre alt geworden. Aktuell arbeitet sie ehrenamtlich im Café „Why not“ und unterrichtet Flüchtlinge. Für uns ist sie ein großes Vorbild und eine echte Lady! Die Hamburgerin Margret weiß, wie sie mit passenden Accessoires ihren Look unterstreicht – heute trägt sie zu ihrem lässigen schwarzen Kleid eine ausgefallene Kette, die sie in Saudi Arabien erstanden hat.

Margret, du hast schon viele Erfahrungen mit Mode gemacht. Was ist deine größte Mode-Inspiration?                                                                                                                                                                                                                              Das Klima. Dadurch, dass ich in so vielen unterschiedlichen Ländern gelebt und gearbeitet habe, musste ich meinen Stil immer an neue Temperaturen anpassen. Außerdem habe ich mich von den Frauen dort inspirieren lassen – es waren schließlich ganz andere Kulturen als in Deutschland.

Welches Kleidungsstück oder Accessoire ist meist der wichtigste Teil deines Looks?
Mein Hut! Ich werde viel zu häufig darauf angesprochen…

Welchem Trend der letzten Jahrzehnte würdest du nie wieder folgen?
Ich würde generell keinem Trend mehr folgen. Meiner Meinung nach kann jeder das tragen, was er/sie will und worauf er/sie Lust hat. Das macht einen individuellen Stil doch erst aus.

lp

Lässig in den Tag hinein!

Foto: Lisa Notzke

Casual Cool Sunday Style! Foto: Lisa Notzke

Die beiden Schwestern Moyo und Luna sind heute ganz leger im MKG unterwegs. Während Heilpraktikerin Luna mit ihren braunen Doc Martens und der zerrissenen Strumpfhose eher rockige Akzente setzt, hat sich Zahnmedizinstudentin Moyo mit ihren Sneakers und der Destroyed-Jeans für einen eher entspannten Look entschieden. In einem Punkt sind sich die beiden aber auf jeden Fall einig: Mode sollte immer lässig und bequem aussehen!

Moyo, was ist deine größte Mode-Inspiration?
Ganz ehrlich? Am ehesten lasse ich mich durch Werbung inspirieren.

Gehst du denn gerne Shoppen?
Ja! Am meisten Spaß macht es mir allerdings, wenn ein paar Freundinnen mit dabei sind.

Siehst du das auch so, Luna?
Shoppen ist schon toll! Allerdings nur, wenn die Sachen auch nachhaltig sind. Auf „Fast Fashion“ stehe ich nämlich gar nicht. Am liebsten gehe ich zum Flohmarkt oder in Secondhand-Shops. Neue Sachen kaufe ich am liebsten im Avocado-Store.

Und was war eure größte Modesünde in den letzten Jahren?
Luna: Ich hatte Ohrwärmer in Kopfhörerform. Im Nachhinein sahen die ziemlich schrecklich aus.

Moyo: Ich würde mir keine Schlaghosen mehr kaufen. Never ever!

mb

Schwarz geht eben immer!

Foto: Lisa Notzke

Forever back to Black! Foto: Lisa Notzke

Schwarz geht immer! Denn die dunkelste Nuance des Farbkreises ist nicht nur zeitlos und elegant, sie lässt sich auch noch ganz einfach mit anderen Farben kombinieren. Kein Wunder, dass viele Designer in der kommenden Herbst-/Wintersaison mal wieder voll auf schwarze Kleidung setzen: Ob avantgardistisch wie bei Gareth Pugh und Yohji Yamamoto oder puristisch wie bei Jil Sander – Schwarz ist einfach immer ein Must-have im Kleiderschrank. Auch John aus Hongkong bevorzugt Outfits in seiner Lieblings-(Un-)Farbe Schwarz. Seinen Stil würde er als clean und elegant beschreiben. Für ein nachhaltiges (schwarzes) Shirt würde er auf jeden Fall etwas mehr bezahlen.

John, du interessierst dich doch bestimmt für Fashion-Trends?
Eigentlich nicht, ich trage nur Sachen, die mir gefallen und die sind meistens Schwarz ;-).

Und was hältst du von Labels, die „Fast Fashion“ produzieren?
„Fast Fashion“ lehne ich natürlich ab! Da ich total viel Wert auf Qualität lege, interessiere ich mich sowieso eher für „Slow Fashion“-Labels. Da weiß ich wenigstens, woher die Kleidungsstücke kommen. Zudem halten die Sachen auch länger!

mb

Schmuckes Outfit

Foto: Ulla Deventer

Bunte Shorts: Jetzt knallt’s! Foto: Ulla Deventer

Bunt, luftig und sportlich – das beschreibt am besten den Stil, für den sich Katharina heute entschieden hat. Die bunte Hose der Schmuckdesignerin aus Wien ist ein echter Eyecatcher. Auch wenn wir es uns gar nicht vorstellen können, war ihre Stilsicherheit für Kleidung und Schmuck laut ihr allerdings nicht immer gegeben – als ihre größte Modesünde der letzten Jahre bezeichnet sie Tattooketten.

Katharina, du trägst deine selbst designten Ohrringe. Was ist dir bei Mode und Schmuck wichtig?
Beim Schmuck gibt es die gleiche Problematik wie bei der Mode auch. Viele Konzerne lassen in anderen Ländern produzieren, weil es dort billiger ist und schneller geht. Das kommt für mich als Schmuckdesignerin nicht in Frage – ich produziere im eigenen Land.

Wo findest du die besten Kleidungsstücke? Hast du einen Geheimtipp?
Ich gehe nicht bewusst shoppen, sondern stolpere über Einzelteile.

Muss in guten Stil viel Geld investiert werden?
Nein, meiner Meinung nach nicht.

lp