Fair, Fairer, H&M?

H&M und Nachhaltigkeit – passt das überhaupt zusammen? Denn obwohl morgen die neue „Conscious Exclusive“-Kollektion auf den Markt kommt, setzt der Moderiese immer noch auf Billigproduktionen im Ausland. Erst letztes Jahr berichtete das Dokuformat „ZDF-Zoom“ in der Reportage „Die billige Masche von H&M“ über die nicht gerade fairen Arbeitsbedingungen in Bangladesch. Dort müssen die Arbeiter nämlich für umgerechnet 50 Euro Mindestlohn im Monat mehr als 80 Stunden pro Woche arbeiten.

Dennoch ist es natürlich auch gut, wenn ein Modekonzern wie H&M eine breite Masse von Konsumenten mit nachhaltiger Kleidung anspricht, da sich so auch mehr Käufer mit fairer Mode beschäftigen, sensibilisiert werden und eventuell ihren Konsum überdenken. Zudem zeigt H&M mit der neuen Kollektion, das nachhaltig hergestellte Mode auch chic und trendy sein kann und überhaupt nichts mit dem angestaubten Öko-Image zu tun hat, welches Bio-Mode ja manchmal noch anhaftet.

Das Hauptaugenmerk der “Conscious Exclusive”-Kollektion liegt bei luftigen Sommerkleidern, die aus Materialien wie Hanf, Bio-Leinen und Bio-Leder von der Schauspielerin Olivia Wilde präsentiert werden.

Fruit & Fashion mit Ananas, Banane & Co.

Was haben ganz normale Lebensmittel mit Mode zu tun? Mehr als ihr denkt! Denn Früchte wie Bananen und Ananas, werden nicht nur als T-Shirt Motive benutzt, sondern dienen auch als Rohstoffe für Textilien. So erinnern Bananenfasern an Wildseide und Ananas kann prima als Lederersatz genutzt werden. Das neue Leder ist formbar, atmungsaktiv und dabei mit 25 Euro pro Meter auch nicht wirklich teuer. Die Erfinderin Carmen Hijosa aus England sagt über ihr Ananas-Leder „Es ist ein nachhaltiges Produkt. Hergestellt aus dem Abfall der Landwirtschaft. Das heißt: Wenn wir die Blätter nicht nutzen, würde man sie wieder unterpflügen“.

Milk-Made Fashion

Vom Kühlschrank in den Kleiderschrank! Die Designerin und Biologin Anke Domaske entwickelte 2013 ein Biopolymer aus Milcheiweiß und Kasein, welches aus saurer Rohmilch (!) gewonnen wird: Die QMILK-Faser ist streng schadstoffgeprüft und dermatologisch auf Haut- und Körperverträglichkeit getestet. Zudem ist der seidenähnliche Stoff atmungsaktiv, antibakteriell und temperaturregulierend. Die schicken Kleidungsstücke gibt es bereits ab 130 Euro in ausgewählten Boutiquen zu kaufen.

Alge ist das neue Kaschmir

Algen kennt man beim Sushi-Restaurant oder als Kosmetikprodukt. Aber Kleidung aus Algen? Auch das gibt es: Der Faserhersteller smartfiber AG verarbeitet mit SeaCell Braunalgen, die in den isländischen Fjörden geerntet werden. Die Ernte ist ressourcenschonend, denn es wird nur alle 4 Jahre ein bestimmter regenerativer Teil der Alge abgeschnitten. Die geernteten Teile werden in Thüringen zu Garn verarbeitet, das besonders hautfreundlich sein soll. Denn die Meerespflanzen haben durch Vitamine und Mineralstoffe eine hautpflegende und entzündungshemmende Wirkung, die in der Seegrasfaser erhalten bleibt. SeaCell ist vollständig biologisch abbaubar und erfüllt sogar den Öko-Tex Standard 100, Klasse 1.

In unserem „Slow Fashion-Bereich“ gibt es noch mehr Infos zu den neuen nachhaltigen Materialien. Schaut doch mal vorbei!

Vor Kurzem hat auch der WDR einen kleinen Verbrauchertest mit den Kleidungsstücken aus Naturtextilien gestartet. Den ganzen Bericht und die Reaktion der Leute könnt ihr hier anschauen.

mb

OUT NOW: Vegan Good Life

Foto: www.vegan-good-life.com

Foto: www.vegan-good-life.com

Seit Ende Februar gibt es ein neues veganes Fashion- und Lifestyle-Magazin, das sich ganzheitlich, fair und konsequent mit Themen rund um Fashion, Beauty, Reisen, Kunst & Design auseinandersetzt. Die Gründer von Vegan Good Life sind das frühere Model Julia Koch und der Fotograf Eric Mirbach, die bereits mit Times They Changin‘ ein erfolgreiches veganes Lifestyle-Blogazine führten. In der ersten Ausgabe stellen die Macher u.a. Leanne Mai-Ly Hilgart vor. Die Designerin ist der kreative Kopf hinter Vaute Couture, dem veganen Vorzeige-Label aus Brooklyn, NYC.

Foto: www.vegan-good-life.com

Foto: www.vegan-good-life.com

PS.: Für alle, die außerhalb Deutschlands und der Schweiz leben oder keine Ausgabe ergattern konnten oder gar einfach ein bisschen zu bequem sind, die nächste Bahnhofsbuchhandlung aufzusuchen, gibt es hier einen Shop, auf dem man sich das Magazin ganz bequem nach Hause schicken lassen kann.

Die voll korrekte Lederjacke

Es klingt verrückt, aber mit nur 4 Zutaten könnt ihr zu Hause veganes Leder herstellen! So produziert Designerin Suzanne Lee bereits ganze Bikerjacken aus dem neuen tierfreundlichen Material. Ihre Zutaten hierfür sind: Kombucha, Apfelessig, Zucker und Grüner Tee.

Der neuartige Stoff ist dabei nicht nur absolut vegan, sondern schont auch noch die Umwelt. Denn während man für die Herstellung von einem Kilo Rindsleder 17.000 Liter Wasser benötigt, hat das Team von Scoby Tec aus Leipzig für ihre Bikerjacke nach eigenen Angaben nur 60 Liter Wasser für einen Quadratmeter Kombucha-Leder verwendet. Hinzu kommt, dass das neue Leder komplett biologisch abbaubar ist und zu 100% kompostiert werden kann.

Die Zutaten ein Stück mikrobielles Leder (18 x 15 cm) sind:

200 ml Bio-Apfelessig
200 g Kristallzucker
1 lebende Kombucha-Kultur
2 Grüntee-Beutel
2 l Wasser

Das vollständige Rezept zur Herstellung von veganem Leder findet ihr unter: veganblog.de

O My Heart! OH MY BAG!

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Crocco Clutch, 89 Euro Foto: omybag.nl

O My God! Die Taschen von O My Bag sind nicht nur total chic, sie werden auch noch nachhaltig produziert! Das niederländische Label achtet bei der Herstellung auf eine angemessene Entlohnung, gute Arbeitsbedingungen und eine faire Behandlung der Artisans. Angefertigt werden die schönen Taschen in einer indischen Fabrik in Kalkutta, die sogar von der World Fair Trade Organization zertifiziert ist. Das Leder ist zu 100% Öko und stammt von indischen Kühen, die eines natürlichen Todes gestorben sind. Die Lederhäute werden ohne schädliche Chemikalien wie Chrom, PCP und AZO-Färbemittel gegerbt

VEGAN FASHION AWARD 2015

Vegane Mode ist gefragt wie nie, dennoch ist es gerade für junge Designer und Labels schwierig, ihre Kollektionen einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Eine Chance hierfür bietet auch in diesem Jahr der VEGAN FASHION AWARD von PETABis zum 30. Juni können Labels und Designer hier ihre veganen Kollektionen oder einzelne Kleidungsstücke einreichen, die dann nach den Kriterien Design, Innovation und Tierrechte bewertet werden. Gezeigt werden können dabei Produkte in den Kategorien Schuhe, Outerwear, Business, Handtaschen und Accessoires; jeweils für Herren und Damen. Zudem werden die besten Sneaker und die besten veganen Designer gekürt. Voraussetzung ist natürlich, dass die Designs frei von Pelz, Leder, Wolle, Daunen, Seide oder anderen tierischen Produkten sind. Die Gewinner werden im September bekannt gegeben.

Die prominente Jury besteht in diesem Jahr aus Ariane Sommer, Victoria van Violence, Armin Morbach und Kai Schumann, die sich alle schon für PETA engagiert haben:

Ariane Sommer: „Der Vegan Fashion Award von PETA Deutschland ist eine großartige Möglichkeit, modebewussten Konsumenten zu zeigen, dass man stylish sein kann, ohne dadurch Tierleid zu verursachen.“

Armin Morbach: „Der veganen Mode gehört die Zukunft. Designer müssen heute mehr können als ‚nur‘ schneidern. Inspiration und Verantwortung für die Tiere gehören in jedes Modeunternehmen.“

Hello VEJA. Goodbye ADIDAS.

Man sieht ihn immer noch überall: Den superhippen „Stan Smith“ von ADIDAS. Bekannt wurden die weißen Kult-Sneaker 1972 in Wimbledon an den Füßen des Tennisspielers Stan Smith. 2014 erlebten die Leder-Turnschuhe ein Revival ohnegleichen und wurden von fast jedem Trendsetter getragen, der in der Mode was zählt. Von Popstars wie Pharrell Williams und Rita Ora bis hin zu Designern wie Raf Simons (Dior) und Phoebe Philo (Céline). Selbst Topmodel und Umweltaktivistin Gisele Bündchen trug ihn bei einer Fotostrecke in der französischen Vogue. Komplett nackt! Dass ADIDAS die Turnschuhe in Asien produzieren lässt, ist wahrscheinlich den wenigsten bekannt.

Dabei gibt es bereits seit einiger Zeit eine supercoole Eco-Alternative namens “Esplar” von der französischen Marke VEJA. Die stylishen Sneaker werden in Brasilien zu absolut nachhaltigen Bedingungen hergestellt und haben in der Pariser DJ-Szene längst Kultstatus erreicht. Der Preis unterscheidet sich kaum von den herkömmlichen Turnschuhmarken und liegt mit knapp 100 Euro in einem absolut bezahlbaren Rahmen. Wir hoffen auf jeden Fall, dass der VEJA-Hype auch bald zu uns nach Deutschland schwappt!

Warum VEJA in Brasilien produzieren lässt, erklären die beiden Gründer Sébastien Kopp und Francois-Ghislain Morillion hier: (ZEIT ONLINE, Januar 2014)

„Wir haben den Produktionszyklus eines Turnschuhs genommen und jeden einzelnen Schritt verändert, angefangen bei den Rohmaterialien“, sagt Kopp. Mit 5.000 Euro Startkapital pro Kopf machten sie sich 2004 im Norden Brasiliens auf die Suche nach Baumwollkooperativen, deren Ernte sie vollständig abnehmen können, um daraus den festen Canvasstoff für die Schuhe herzustellen. Sie besuchten Schuhfabriken in Porto Alegre und fuhren in die Amazonas-Region Acre, um dort Seringeiros, Kautschukzapfer, zu finden, die den Naturgummi für die Sohlen der Veja-Schuhe aus den Bäumen holen.

„Die Brasilianer nannten uns am Anfang ‚os franceses locos‘, ‚die verrückten Franzosen‘, weil wir mehrere Wochen bei den Bauern blieben. Wir wollten genau verstehen, wie die Menschen arbeiten, um den Preis zu errechnen, den sie für ihre Produkte bekommen müssen“, sagt Kopp. In dieser Zeit haben sie gelernt, Portugiesisch zu sprechen wie die Einheimischen und den Namen für ihre Firma gefunden. Veja bedeutet: Schau hin!

Fast Food Fashion: Heiss und fettig

McDonald’s Fans aufgepasst! Die Fast Food Kette bringt eine eigene Mode-Linie heraus! Die Big Mac-Kollektion ist Teil der „I’m Lovin It 24“-Kampagne und beinhaltet mit Burgern bedruckte Kleidung, Bettwäsche, Gummistiefel, eine Hundejacke und eine Tapete. Die Kollektionsteile wurden bereits auf der McWalk-Fashion Show in Stockholm gezeigt und sind auch schon über McDonald’s Schweden zu bekommen.

Auch Burger King Japan zieht nun mit einer Sortimentserweiterung nach und will einen Duft auf den Markt bringen, der nach Grillfleisch riecht. Wir hoffen allerdings, dass diese Meldung nur ein Aprilscherz ist!

Mit Schirm, Charme & Nachhaltigkeit

Unbeständiges Frühlingswetter? Ein Regenschauer nach dem anderen? Schneefall zu Ostern? Bei diesem Wetterchaos würde uns ein bunter „Gingko Umbrella“ garantiert aufheitern!
Dieser tolle Schirm ist zu 100% recycelbar und besteht aus nur 20 Komponenten (ein herkömmlicher Regenschirm hat laut den Entwicklern 120 Teile). Durch diese Reduzierung ist der Schirm nicht nur deutlich haltbarer, sondern kann auch ganz einfach wieder repariert werden: Denn jedes Einzelteil ist austauschbar.
Leider sind die stylischen Schirme noch immer nicht auf dem Markt erhältlich! Schade, denn die meisten Schirme landen schnell im nächsten Mülleimer:

  • Wenn man alle pro Jahr weggeschmissenen herkömmlichen Regenschirme einschmelzen würde, ließen sich aus den daraus gewonnenen 240,000 Tonnen Metall rund 25 Eiffeltürme bauen.
  • Wenn man alle weggeschmissenen Regenschirme (eine Milliarde) in eine Reihe legen würde, könnte man damit 18 Mal die Erde umrunden.
  • Mit den aufgeklappten Schirmen könnte man eine Fläche von 700 Km² bedecken, was dem Stadtgebiet von New York entspricht.

Mehr Infos gibts unter: ginkgoumbrella.com