Masterstudium: Sustainability in Fashion

Alle angehenden Modedesigner aufgepasst! ESMOD Berlin hat als erste Ausbildungsstätte in Deutschland ein völlig neues Studienprogramm entwickelt: Das internationale Masterprogramm „Sustainability in Fashion„. Die Modeakademie stellt sich damit konsequent den Anforderungen eines neuen Bewusstseins der Modeindustrie, um sich sowohl ökologisch als auch ethisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltig zu positionieren. In seiner praxisbezogenen und internationalen Ausrichtung ist dieses Studienprogramm sogar bislang weltweit einmalig. Die Studieninhalte verteilen sich auf vier Kernthemen:

Sustainable Knowledge
Was ist Nachhaltigkeit und worin liegt der Unterschied zur konventionellen Bekleidung. Entlang der textilen Kette und den Lebenszyklen der Produkte werden hier die einzelnen Problemfelder herausgearbeitet und untersucht. Begrifflichkeiten und spezifische Fachkenntnisse sollen hier zudem geklärt und vermittelt werden.

Sustainable Strategies
Hier sollen neue Denkweisen und ein anderes Herangehen für zukunftsorientierte Designansätze und –strategien aufgezeigt werden: Wie werden aus Einschränkungen Chancen und wie entstehen daraus neue, mutige und progressive Modekonzepte? Anhand von verschiedenen Fragestellungen entlang der textilen Kette werden die verschiedensten Möglichkeiten hierzu erarbeitet.

Sustainable Production & Textiles
In diesem Themenfeld wird der gesamte Bereich des textilen Materials, seiner Herstellung und Beschaffung und damit die Möglichkeiten und Begrenzungen ökologischer Textil- und Bekleidungsproduktion umfasst und damit auch die toxikologischen Aspekte von der Faserherstellung über Färbung, Ausrüstung und Produktion bis zur Nutzung und Entsorgung.

Sustainable Marketing
Der internationale Modemarkt wird in seiner Organisation und seinen hergebrachten Strukturen und Gewohnheiten analysiert und hinterfragt. Denn um das Marktgefüge zu verändern, bedarf es nachhaltiger Businessmodelle. Nur so lässt sich gesellschaftliches Umdenken generieren für eine bessere Zukunft aller am Prozess Beteiligten, ob Schaffende oder Konsumierende.

PS.: Das Studium beginnt grundsätzlich zum Wintersemester. Die Bewerbungsfrist ist der 15. Mai eines jeden Jahres. Mehr Infos gibt’s unter: esmod.de/studium/sustainability-in-fashion-m-a

mb

Tonlé: Zero-Waste & Fair Fashion

Die Designerin und Gründerin Rachel Faller hat in diesem Jahr mit Tonlé ein wunderbares ECO-Label geschaffen. Denn hier geht es um faire Mode und noch viel mehr ‒ es geht um ZERO WASTE! Das Label verwendet nämlich von Großfirmen weggeworfene Stoffe und produziert Saison für Saison eine alltagstaugliche und tragbare Modekollektion mit dem Ziel alles zu verwerten. Und das funktioniert hervorragend! Produziert wird übrigens in Kambodscha um dort neue sozial-faire Arbeitsplätze zu schaffen. We like!

mb

Ring(el) frei für einen Mode-Klassiker!

Nahezu perfekt: Das Ringelshirt von TwoThirds ist eigentlich nur für Männer gedacht, doch in kleineren Größen sind die Oberteile durchaus auch für Frauen geeignet. Das Label hat seinen Sitz in Spanien und setzt sich dort auch für den Schutz von Trinkwasser ein. Das Shirt selbst wird in Zusammenarbeit mit der französischen Traditionsmarke Saint James aus recycelter Baumwolle hergestellt. We love it!

Stets linientreu: Die schwedische Designerin Gudrun Sjödén setzt seit 1990 auf farbenfrohe Bio-Kleidung und Öko-Mode im skandinavischen Stil. Ein Dauerbrenner in den teils ausgefallenen Kollektionen ist dabei auch das Langarm-Trikotshirt mit rundem Ausschnitt. Doch Vorsicht! Da der Klassiker aus Bio-Baumwolle in vielen verschiedenen Farben erhältlich ist, fällt die Auswahl garantiert nicht leicht!

Maritimer Chic für Modebewusste: Das französische Traditionslabel Petit Bateau war lange Zeit auf die Herstellung von Bekleidung und Wäsche für Babys und Kleinkinder spezialisiert. Mittlerweile hat das Unternehmen seine Produktpalette auf Erwachsenenlinien ausgeweitet. Dabei erfüllen viele der Artikel des französischen Bekleidungsherstellers Petit Bateau die human-ökologischen Anforderungen des OEKO-TEX® Standards 100. Très bien! Das Markenzeichen von Petit Bateau ist ein maritimer Look oft mit Streifenmuster in hellen Farben oder auf weißem Grund. Très Chic!

Sesamstraßen-Style: Auch Ernie und Bert sind den Streifen absolut verfallen. Die bunten Ringelpullover sind auf jeden Fall das Hauptmerkmal ihrer Outfits. Die Siebzigerjahre lassen grüßen! Wer den Look der beiden Sesamstraßenbewohner haben möchte, der wird bei Etsy fündig. Das kleine Strickmodenlabel Catwalk7 bietet handgestrickte Ernie- und Bert Pullis für große und kleine Fans an! Wir garantieren: Gute Laune gibt’s bei diesen Oberteilen gratis obendrauf!

mb

 

 

 

The Future of Fashion

Ist die Zukunft der Mode 3D?! In dieser Mini-Doku sprechen die Macher vom iD Magazin unter anderem mit Designern, die sich auf 3D-Druck und die holografische Präsentation spezialisiert haben über ihre Arbeit. Denn schon bald können wir unser Partyoutfit zu Hause ausdrucken, die Sachen werden sich von selbst reinigen und die neue Ära der Laufstegmodels wird nur noch aus Hologrammen bestehen… Doch Moment! Kann es nicht sogar sein, dass es das heute alles schon gibt?!!

mb

We love: Shades of Love

Als der Münchner Jürgen Altmann bei einer Motorrad-Tour durch das Himalaya Gebiet auf den Missstand aufmerksam wurde, wollte er schnell & nachhaltig Hilfe leisten und initiierte das Projekt „Shades of Love“ mit dem Ziel möglichst viele Sonnenbrillen für die Menschen zu sammeln bzw. zu spenden. Die hierfür gesammelten Brillen werden zunächst per Ultraschall gereinigt und auf ihren UV-Schutz geprüft, denn dieser sollte mindestens UV 300/400 betragen. Vor Ort erfolgt dann die Verteilung über das „Tibetan Health Care Center” in Choglamsar, welches dem „Department of Health” in Dharamsala, einer Non-Profit Organisation des Dalai Lama, unterliegt. Es werden in der Ladakh-Region noch mindestens 70.000-80.000 Brillen benötigt und wenn diese Aufgabe gelöst ist, soll die Aktion auf weitere Gebiete wie Nepal und Buthan ausgeweitet werden.

Klar wissen wir, dass besonders die Menschen in der Himalaya-Region nach dem schlimmen Erdbeben mehr Hilfe als nur eine einfache Sonnenbrille benötigen. Wir finden dennoch: Jeder Einsatz zählt! Zudem werden seit einiger Zeit auch Spenden für die Erdbebenopfer über Shades of Love gesammelt und nach Nepal überwiesen. Wenn ihr also eine alte oder ungeliebte Sonnenbrille habt, könnt ihr diese entweder direkt an Jürgen Altmann, Pestalozzistraße 24, in 80469 München schicken oder bei dem Optiker SIX MILLION GLASSES, Schulterblatt 3, 20357 Hamburg abgeben. Wenn ihr zudem noch spenden wollt: Brillant!

Mehr Infos zu dem Projekt findet ihr unter: www.shadesoflove.org.

mb

Hanf – mehr als nur Gras!

Erst als die Pflanze wegen ihrer berauschenden Wirkung in Verruf kam und sogar verboten wurde, geriet sie über lange Zeit in Vergessenheit. Seit 1996 ist der Hanfanbau von dem sogenanntem „Nutzhanf“ der kein THC enthält in Deutschland wieder erlaubt. Trotzdem gibt es bislang kaum Hanffelder in Deutschland. Denn die Auflagen für den Anbau sind streng und die Verarbeitung von Baumwolle ist derzeit immer noch einfacher zu handhaben. Dabei wäre Hanf als heimischer Rohstoff auch für die Industrie hervorragend nutzbar. Und anders als Baumwolle schadet sein Anbau der Umwelt kaum: Die robuste Pflanze benötigt nämlich weder Pflanzenschutz- noch Insektenschutzmittel und kommt mit sehr wenig Wasser aus, da die Wurzeln bis zu 1,5 Meter in den Boden wachsen können. Selbst bei Hitze, Kälte oder Temperaturschwankungen wird der „Grow“ von Hanf nicht wesentlich beeinflusst.

Zudem kann die Universalpflanze von den Samen bis zum Stängel komplett verwertet werden (unter wildfind.com könnt ihr die unzähligen Verwendungsmöglichkeiten nachlesen). Auch als Kleidung macht sich Hanf hervorragend, denn er schützt seine Träger vor schädlicher UV-Strahlung und beweist sich dabei noch als langlebig und widerstandsfähig. So setzt das in Süddeutschland beheimatete Casualwear-Label HempAge bereits zu 100 Prozent auf Hanffasern und präsentierte sogar jüngst ihre Herbst/Winter 2015 Kollektion im Rahmen der Ethical Fashion Show in Berlin. Leider ist HempAge derzeit immer noch eine Ausnahme unter den deutschen Labels, denn viele Designer haben die Kulturpflanze noch immer nicht so recht im Fokus. Wir hoffen auf jeden Fall, dass mit der Diskussion über die Legalisierung von Cannabis, auch die Hanffaser wieder mehr ins Interesse rückt! Schön wär`s! Denn die schnell wachsende Pflanze (4 Meter in 100 Tagen!) wäre allein wegen ihrer hohen Haltbarkeit, der Umweltverträglichkeit und der niedrigen Energiebilanz im Vergleich zur Baumwolle die bessere Wahl!

mb

Auf Mode-Diät: „Mein Jahr ohne!“

Im vergangenen Jahr starteten 15 Berlinerinnen und Berliner den Selbstversuch „Mein Jahr ohne“, bei dem sie alle versuchten, ein ganzes Jahr lang auf irgendetwas zu verzichten, ob auf Fleisch aus Massentierhaltung, Plastik oder Klamotten shoppen. Politikwissenschaftlerin Sarah Häuser und Kathrin Birkel, politische Beraterin bei den Grünen haben sich für letzteres entschieden und sind damit natürlich spannende Interviewpartner für uns.

Liebe Sarah, liebe Kathrin, was uns ja wahrscheinlich allen bekannt ist:
Der Glücksrausch, nachdem man das must-have-Stück aus dem Schaufenster erfolgreich ergattern konnte. Warum wolltet ihr gerade darauf verzichten?

Kathrin: Weil der Glücksrausch immer häufiger einen schalen Beigeschmack hatte. Schön, dass der Schnapper im Ausverkauf nur noch 15 EUR gekostet hat – aber wer hat das Ding denn hergestellt und zu welchen Konditionen? Und wie arm bin ich eigentlich, dass mich der Kauf des zwanzigsten und somit völlig sinnlosen T-Shirts flasht?

Sarah: Dieses Glücksgefühl nutzt sich ja leider sehr schnell wieder ab und ein neues Teil muss her. Und wer kennt nicht das schlechte Gewissen nach Fehlkäufen?

Und wie hat euer Umfeld darauf reagiert? Ist der Verzicht anderen überhaupt aufgefallen? Und falls ja: Gab es eher Lob oder Kritik?

Sarah: Die meisten haben positiv reagiert, viele meinten anerkennend: „Also, ich könnte das nicht“. Einige männliche Kollegen oder Freunde dachten kurz nach und kamen zu dem Schluss, dass sie diesen Verzicht eigentlich auch längst praktizieren, ohne ihn an die große Glocke zu hängen. Die konnten sich mit Mühe an eine Fünferpackung Unterhosen erinnern, die sie anno 2013 erstanden haben. Oder war es 2012?

Puh, über ein Jahr lang nix Neues aus dem Kleiderschrank. Wie war es für euch? Gähnende Langweile oder Entspannung pur?

Kathrin: Zwei Monate Panik und danach seeeeeeehr viel Entspannung. Die hat übrigens weitgehend angehalten. Auch nach „meinem Jahr ohne“ kann ich Shoppen aus Vergnügen und als Zeitvertreib nicht mehr wirklich nachvollziehen.

Sarah: Sowohl als auch. Einerseits fand ich es total entspannend, ein Jahr lang nichts kaufen und auch den Schlussverkauf-Irrsinn nicht mitzumachen zu „müssen“. Wobei das natürlich Quatsch ist, zum Shoppen hat mich ja vorher auch niemand gezwungen. Andererseits hatte ich zum Ende des Jahres doch schon wieder große Lust, mir was hübsches Neues zuzulegen. Es hat mich auf jeden Fall positiv überrascht, wie leicht mir das „Jahr ohne“ insgesamt gefallen ist und wie schnell es vorbeiging. Die Zeit rast aber eh, wenn man über 30 ist.

Die Einladung zum Date, Vorstellungsgespräch oder zur Hochzeit der besten Freundin: Welche Anlässe oder Momente waren für euch die schwierigsten ohne „Neukauf“? Musstet ihr viel improvisieren?

Kathrin: Ich hatte in der Zeit tatsächlich ein Vorstellungsgespräch. Davor war ich mit meinen Schuhen beim Schuster, das war der einzige Mehraufwand. Im Schrank hing genug. Das mit dem Job hat übrigens geklappt, allzu abgeranzt sah ich also wohl nicht aus. Für den Skiurlaub habe ich kurz beim Mittagessen mit den Kollegen in die Runde gefragt, wer mir seine Schneehose borgen könnte. Innerhalb von fünf Minuten war das geklärt.

Sarah: Ich habe einige Kleidertauschparties besucht bzw. selbst ausgerichtet, wobei das für mich eher eine Möglichkeit war auszumisten als an neue Sachen zu kommen. Wahrscheinlich war mein Kleiderschrank einfach sehr gut gefüllt – in die Bredouille, zu einem bestimmten Anlass nichts anzuziehen zu haben, kam ich nicht. Auf einer Dienstreise nach Vilnius ist mir aber peinlicherweise bewusst geworden, dass „Durch-die-Geschäfte-bummeln“ ein wesentlicher Bestandteil meiner bisherigen Städtetrips war. Hier half die Konfrontationstherapie: In den Laden reingehen und feststellen, dass mir eh nix gefällt. Die Situation kennt man ja auch: Man will sich etwas kaufen, findet aber partout nichts.

Euer Fazit nach einem Jahr „ohne“: Gibt es DAS eine Outfit für wirklich alle Gelegenheiten?

Kathrin: Immer, wenn ich meine blaue Marlene-Dietrich-Hose aus dem letzten Jahrhundert (Abi ´99!) anziehe und die weiße Bluse, die sich meine Schwester vor beinahe zehn Jahren fürs Kellnern gekauft hat, werde ich darauf angesprochen, wie schick ich heute aussehe und was ich denn noch vorhabe. So richtig wichtig scheinen immer neue Outfits also nicht zu sein. Ich bin mittlerweile auch davon überzeugt, dass die meisten anderen Menschen nicht registrieren, was man trägt.

Hat das Projekt euer Shopping-Verhalten denn wirklich nachhaltig geändert?

Sarah: Geheilt von jeglichem Konsumwahn bin ich sicherlich nicht: Nachdem das Klamottenfasten zu Ende war, hatte ich große Lust auf neue Teile und habe dem Winterschlussverkauf gleich mal einen Besuch abgestattet. Insgesamt bin ich aber wählerischer geworden: Ich schaue bewusst nach fair und ökologisch hergestellten Modemarken und kaufe mir nur noch Teile, wenn ich sie ausgesprochen schön finde, und nicht, weil sie gerade im Sale zu haben sind oder mir langweilig ist. 

Das Ganze hat ja auch noch weitere Vorteile: die einjährige Shoppingdiät hat sich sicher auch auf eurem Konto bemerkbar gemacht – was habt ihr mit dem gesparten Geld gemacht?

Sarah: Ich kann gar nicht sagen, wie viel ich gespart habe, sicher aber Einiges. Ich glaube, ich habe mir 2014 mehr Bücher gekauft und bin häufiger Essen gegangen, wahrscheinlich als Ersatzbefriedigung! 

Das klingt alles super- wir werden ab jetzt sicher noch bewusster darauf achten, ob ein neues Teil wirklich sein muss. Aber am Ende müssen wir doch noch mal ganz ehrlich nachfragen: so ganz ohne die eine oder andere kleine „Modesünden“ geht’s dann doch nicht, oder?

Kathrin: Doch, ginge, ganz klar. Dass ich sie trotzdem begehe (tue ich!), liegt an mir, dafür kann ich niemandem sonst die Schuld geben. Natürlich gibt es noch viel zu wenige faire Klamotten, aber man kann sie in jeder Großstadt und letztendlich auch im Netz kaufen. Und noch immer kaufe ich Dinge, die ich nicht brauche. Mit etwas mehr Willenskraft wäre das in den Griff zu kriegen. Was ich wirklich noch schwierig finde, ist das Thema Schuhe. Da weiß man nie, wo das Leder herkommt. Die veganen Alternativen sind allerdings auch nicht überzeugend.

Vielen Dank euch zwei!

eh

 

 

 

Oldies But Goldies!

Was macht ihr eigentlich mit euren alten Lieblingskleidungsstücken, die einfach total aus der Mode gekommen sind oder schlicht und einfach nicht mehr passen? In den meisten Fällen verbindet man ja mit bestimmten Teilen auch eine schöne Erinnerung. Daher fällt es auch so vielen von uns so schwer, sich genau von diesen Klamotten zu trennen.

Auf der Worn Wear – Website von Patagonia könnt ihr genau diese Storys von Leuten mit ihren Lieblingsstücken und warum sie für sie wichtig sind verfolgen. Ihr habt zudem die Möglichkeit auch eure eigene Geschichte einzusenden oder auf diversen Social Media Kanälen mit #wornwear verbreiten. Das Anschauen der Seite macht auf jeden Fall sehr viel Freude, da die einzelnen Teile zum Symbol für das Erlebte und auch für den Lifestyle werden, die ein aktives Leben so mit sich bringt. Manchmal macht es eben doch Sinn, alte Klamotten einfach in einer Schublade aufzubewahren und sich zu freuen, wenn sie einem ab und zu mal wieder in die Hände fallen ;-).

mb

 

Fashion Film von Matthew Frost

Anstatt die üblichen Klischees eines Modefilms umzusetzen, hat Regisseur Matthew Frost für das Label Viva Vene, eine amüsante Parodie auf das Genre der sogenannten Fashion-Filme gedreht. Der Kurzfilm mit dem sinnigen Titel „Fashion Film“ zeigt Schauspielerin Lizzy Caplan in süßen Neo-Vintage-Outfits, während sie melancholische Songs aus den 60ern hört und darüber nachdenkt, was wohl noch aus ihrem Leben wird. Hier könnt ihr sehen, wie diese zunächst sehr kitschig anmutende Geschichte endet… Viel Spaß beim Anschauen!

mb

Mädelsflohmarkt – Das Interview!

Der Mädelsflohmarkt hat sich bereits über die Grenzen von Hamburg hinaus einen Namen gemacht. Wir finden zu Recht! Die Stimmung ist jedes Mal wirklich grandios, denn neben dem Stöbern und Shoppen nach tollen Vintageteilchen wird hier auch noch für ein tolles Rahmenprogramm mit DJs, Waffeln, Drinks und vielem mehr gesorgt. Die beiden Initiatorinnen möchten wir euch heute vorstellen. Freut euch auf ein Gespräch mit Klara Kadlec und Kristin Rosche!

Hallo ihr beiden, toll, dass ihr Zeit für dieses kleine Interview gefunden habt! Würdet Ihr uns zum Einstieg kurz euer Event vorstellen? Flohmärkte gibt es ja viele in Hamburg. Wie seid ihr auf die Idee gekommen, den Mädelsflohmarkt zu organisieren, & was unterscheidet euch von den herkömmlichen Flohmärkten?
Klara: Das stimmt! Es gibt viele tolle Flohmärkte in Hamburg. Aber wir hatten keine Lust mehr um 4 Uhr aufzustehen und um jedes Teil zu feilschen. Deshalb hatten wir die Idee einen Flohmarkt anders zu gestalten. Und dann Anfang 2009 in die Tat umgesetzt. Ein Flohmarkt für Modeliebhaberinnen, der erst um 12 Uhr beginnt und um 17 Uhr endet. Neben Shoppen liegt bei uns die Liebe im Detail: es gibt immer einen tollen DJ, leckeres Essen, ein Special wie z.B Nailart und unsere tolle Goodie Bag. Alles nach wie vor von uns liebevoll ausgesucht und teilweise auch noch selbstgepackt – wie die Mädelsflohmarkt Bag. Die Atmosphäre für Käufer und Verkäufer ist uns sehr wichtig. Der Flohmarkt ist für mich und meine beste Freundin Kristin Rosche ein absolutes Herzensprojekt. Wir haben immer wieder neue Ideen, um den Mädelslfohmarkt noch toller zu gestalten. Und es hört nicht auf Spaß zu machen!

Nachhaltiger Konsum ist ja derzeit sehr angesagt. Wie steht ihr zu dieser Thematik und was haltet ihr von Fast Fashion?
Klara: Das Thema beschäftigt uns natürlich sehr! Ich bin Modedesignerin und werde mit dem Thema täglich konfrontiert. Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und faire Produktion wird immer wichtiger. Und es freut mich zu sehen, dass das Interesse der Verbraucher auch immer größer wird. Fast Fashion ist günstig und immer auf den Punkt mit den heutigen den Trends. Das ist das Gefährliche daran. Aber ich habe die Hoffnung, dass auch junge Menschen lieber ein Fair produziertes Teil anstatt 5 günstige Wegwerfprodukte. Aber der Weg dorthin ist leider noch sehr lang.

Tragt ihr selber eher Vintage Teile oder schaut ihr eher nach den neusten Trends?
Kristin: Wir kombinieren beide gern Vintageteile mit den neusten Trends. 

Welche Marken und Designer mögt ihr besonders gerne?
Klara: Ich bin Fan von kleinen Labels wie Ethel Vaughn, mag aber auch die großen Designer wie Stella Mc Cartney oder Carven. Aber am meisten freue ich mich immer über einen tollen Vintagefund!
Kristin: Mit zunehmende Alter kam auch die Wertschätzung für Designerstücke, die saisonal unabhängig sind, aber natürlich auch kostspieliger  – eine Handtasche von Celine oder ein Max Mara Wollmantel. Dazu junge Designer wie zum Beispiel fancy Schuhe von Sophia Webster. Und natürlich the one and only Alexander Wang

Was haltet ihr von anderen nachhaltigen Konzepten wie zum Beispiel „Leihen statt Kaufen“ von der Kleiderei in Hamburg?
Klara: Ich halte das Konzept „Leihen statt Kaufen“ für eine großartige Sache. Unter Freundinnen macht man das ja schon immer, warum also nicht größer Denken  – gerade wenn es tolle Teile sind, die man sich vielleicht nicht leisten könnte oder die große Robe für einen Abend.

Woher kommt ihr & was macht ihr neben dem Mädelsflohmarkt?
Klara: Ich komme aus Prag und habe in Düsseldorf an der AMD Modedesign studiert. Nun arbeite und wohne ich mittlerweile seit 10 Jahren in Hamburg. Als Modedesignerin arbeite ich für Labels wie Derbe, Cleptomanicx und TPDG Supplies UG. Ich habe mein eigenes Accessoire Label Klára Kadlecová, aber leider habe ich selten Zeit und es ist mittlerweile nur noch ein Hobby.

Kristin: Auch ich habe die Wurzeln in der Modeindustrie und betreue seit Jahren als PR Consultant Fashion Marken im Bereich Kommunikation und Brand Building. Nach vielen Jahren in Hamburg und einem Stop in London, lebe ich mittlerweile in Berlin.

Seit wann gibt es den Mädelsflohmarkt?
Klara: Den Mädelsflohmarkt gibt es seit 2009. 

Habt ihr einen Shopping-Geheimtipp in Hamburg – natürlich neben dem Mädelsflohmarkt.
Kristin: Ja, da haben wir gleich ein paar Tipps :-)! Auf St.Pauli gibt es ein paar schöne Läden von tollen Jungdesignern. Da findet man garantiert das ein oder andere Teil (z.B. Kleine Freiheit No.1Musswessels). In der Weidenallee gibt es mehrere kleine Mode und Interior Stores, die einen Besuch wert sind und ansonsten gerne auch Secondhandshops wie Secondella

Welche Modesünde habt ihr in den letzten Jahren begangen?
Klara: Ich mache immer viele Modesünden. Aber wenn man nie etwas ausprobiert, wird es auch schnell langweilig. Ich glaube, das Schlimmste war ein blauweiß gestreifter kurzer Overall, in dem ich wie ein Riesenbaby aussah.  

Kristin: Weiße Bomberlederjacke, die ich unbedingt wollte und die an mir nicht so cool aussah- aber beim Mädelsflohmarkt verkauft und jemanden damit sehr glücklich gemacht.

Liebe Klara, liebe Kristin, vielen Dank für das spannende Gespräch! Wir freuen uns schon auf den nächsten Mädelsflohmarkt!

PS.: Save the Date! Der nächste Mädelsflohmarkt in Hamburg findet am 4. Oktober statt!

mb