Qualität als Grundbedürfnis!

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William Morris, Dekorationsstoff Strawberry Thief, London, 1883, Ausführung: Morris & Co., Merton Abbey/Surrey, 1883, Baumwollgewebe, Indigo-Ätzdruck, im Handdruck mit Modeln 3-farbig bedruckt L. 518 cm, B. 98 cm, © Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg

Im Rahmen von „Fast Fashion“ beschäftigen wir uns seit Monaten mit der Frage nach langlebigen Produkten, fairen Arbeitsbedingungen und Umweltbewusstsein in Zeiten von Massenproduktion und Preiskämpfen auf dem globalen (Mode-)Markt. Hochaktuell und dennoch nichts neues – schon seit rund 100 Jahren beschäftigen sich Designer mit genau diesen Themen. Im 19. Jahrhundert konnten im Zuge der Industrialisierung  Waren plötzlich in großen Mengen und quasi am laufenden Band hergestellt werden. Das Prinzip Quantität vor Qualität trat dabei immer stärker in den Vordergrund, sodass schon bald eine Gegenbewegung zu der kommerziellen Ausrichtung von Massenwaren entstand. Die sogenannte Arts and Crafts Bewegung hatte sich sogar das Ziel gesetzt, das Kunsthandwerk wiederzubeleben und zu reformieren. Menschenwürdige Produktionsbedingungen und ein verantwortungsbewusster Umgang mit Materialien inklusive.

Eine Schlüsselfigur dieser sozialkritischen Bewegung war der Kunsthandwerker, Architekt, Dichter und Unternehmer William Morris. 1861 gründete er die Firma Morris, Marshall & Faulkner, die sich ausdrücklich gegen die sterile Hässlichkeit maschinell erzeugter Produkte wandte und stattdessen nach höchsten handwerklichen Qualitätsmaßstäben Textilien, Bücher, Tapeten und Möbel herstellte und vertrieb. In seinem utopischen Roman „News from Nowhere“ beschrieb er zudem das Bild eines Lebens ohne soziale Unterschiede, im Grünen, inmitten handgefertigter Waren. Denn da Morris ein leidenschaftlicher Anhänger des revolutionären Sozialismus war, wollte er natürlich auch für jedermann erschwingliche Waren von höchster Schönheit und Langlebigkeit herstellen. Diese Idee war jedoch zum Scheitern verurteilt, denn auch damals waren exklusive, handgefertigte Waren teuer, und Morris war nicht in der Lage, die Preise zu senken.

Dennoch sind die Gedanken der Art and Crafts Bewegung gerade in der heutigen Zeit absolut präsent, denn umgeben von Fast Fashion ist die Qualität von Waren für viele Menschen wieder zum Grundbedürfnis geworden. Handmade vor Kinderarbeit und Slow Fashion statt Fast Fashion ist en vogue. Auch andere gesellschaftliche Bewegungen finden ihren Ursprung in der Zeit um 1900: Vegetarismus, Freikörperkultur, Psychoanalyse, die Sehnsucht der Städter nach einem „einfachen“, ursprünglichen Leben in der Natur oder in fernen Ländern – diese immer noch aktuellen Themen behandelt ab Samstag, den 17. Oktober unsere neue Sonderausstellung „Jugendstil – Die große Utopie“. Zeitgleich erstrahlt auch der Sammlungsbereich Jugendstil in neuem Glanz, hier könnt ihr Möbel, Vasen, Tapisserien und gesamte Raumensembles bestaunen (alle Fotos von Dirk Fellenberg/Martin Luther):

Die Entwürfe von Morris und anderen Jugendstil-Künstlern sind in dieser Modesaison übrigens wieder absolut im Kommen. Der New Yorker Marc Jacobs, dessen Interesse am Schaffen von Morris weit zurückreicht, verwendet seine Muster für die aktuelle Herbst/Winter-Kollektion 2015/16. Dabei werden Morris‘ florale Motive mit viktorianisch anmutenden Maxiröcken und sleeken 70s-Disco-Kleidern kombiniert.

mb/ff

Schlechtes Wetter? Na und?!

Pünktlich zum Wochenende regnet es sich wieder ein … Damit ihr trotz Wind und Wetter mit guter Laune in die kommenden freien Tage startet, haben wir euch zum Trost ein paar tolle Indoor-Events herausgesucht. Denn im Trockenen bringt die Suche nach Flohmarktschätzen oder Handmade Stücken auch viel mehr Spaß. Für die Regenpause zwischendurch ist natürlich auch was dabei. Schaut selbst!

1. Discover me: DaWanda Markt

Am Samstag wird geshoppt! Und wo? Na beim DaWanda Markt im Mercedes me. Hier könnt ihr nämlich von 12 – 18 Uhr tolle und vor allem selbst gemachte Stücke von verschiedensten DaWanda-Shops anschauen und auch kaufen. Ob eine neue Tasche, schicke Fashion-Teile, süße Wohnaccessoires oder mehr – bei diesen liebevoll ausgewählten Angeboten werdet ihr ganz sicher fündig!

Mit dabei sind: Ahoi Marie, miau-design, Funkelwerk, vonLani, iopla, Glaenzend Grau, Bobcat & Forest, blandine taschen, -OINK-, A-Janson, Steinkopf-handmade, Hand & Maus, myriam kemper, Stadtfüchse, marenkruth, ilóika, DORO ILLUSTRATIONEN, bSquary Regale und Designs Ambientshop

Wann: Samstag, 17. Oktober, von 12 – 16 Uhr
Wo: Mercedes me Hamburg, Ballindamm 17, 20095 Hamburg

2. Fahrrad-Flohmarkt im Haus Drei

Sagt bloß, ihr habt noch kein Fahrrad? Oder es steht kaputt im Keller? Dann solltet ihr unbedingt dem Fahrrad-Flohmarkt im Haus Drei in Altona einen Besuch abstatten! Das ungemütliche Herbstwetter ist nämlich optimal, um schon mal an den nächsten Sommer zu denken – hier könnt ihr euer Bike wieder einsatzbereit machen oder euch einfach gleich ein neues Rad kaufen. Freut euch auf einen wunderbaren Herbstflohmarkt!

Wo: Hausdrei, Hospitalstr. 107, 22767 Hamburg

3. Flohmarkt Rindermarkthalle St. Pauli

GANZ NEU! Dieser tolle Antik- und Flohmarkt auf dem Außengelände vor der Rindermarkthalle St. Pauli findet am Sonntag zum ersten Mal überdacht auf dem hellen Parkdeck statt. Das Plus: Alle Anwohner erhalten hier sogar besondere Konditionen. Der Verkauf von Neuware (Sonderposten, Kundenretouren, Überproduktionen, etc.) ist hier zum Glück nicht erlaubt – da freuen wir uns gleich doppelt auf die Schatzsuche im Trockenen! Von Altwaren, Hausrat, Trödel, Secondhand-Bekleidung, Antiquitäten, sowie künstlerische und kunstgewerbliche Arbeiten ist hier nämlich alles mit dabei!

Wann: Sonntag, 18. Oktober, von 9 – 17 Uhr
Wo: Rindermarkthalle St. Pauli, Neuer Kamp 31, 20359 Hamburg

mb

Sommerkleid im Herbst? Na klar!

Happy im Herbst Foto: Lisa Notzke

Happy im Herbst Foto: Lisa Notzke

Jana kommt aus Oldenburg und studiert dort materielle Kultur für Textilien. Ihr sonniges Kleid hat uns auf jeden Fall sofort gute Laune gemacht. Kombiniert mit Chelsea-Boots ist dieses Outfit nicht nur absolut herbsttauglich, sondern sieht auch noch klasse aus!

Jana, was ist denn deine größte Mode-Inspiration?
Alles, was mir so zufliegt, oft lasse ich mich zum Beispiel direkt im Secondhand-Laden inspirieren.

Und welches Kleidungsstück oder Accessoire ist der wichtigste Teil deines Looks?
Ich würde sagen, es ist eher die Kombination aus allen Teilen. Dabei kann alles wichtig bzw. unwichtig sein.

Gehst du denn gerne shoppen?
Geht so! Shoppen ist schon eher nervig. Besonders in Warenhäusern und bei den großen Modeketten …

Würdest du mehr für ein nachhaltiges Shirt bezahlen?
Ja, auf jeden Fall. Aber da ich sehr viel secondhand kaufe, was ja auch nachhaltig ist, bezahle ich eher weniger als mehr.

Welchem Trend der letzten Jahrzehnte würdest du nie wieder folgen?´
T-Shirts mit Strasssteinen. Die werde ich bestimmt nie wieder anziehen!!

mb

 

Arte-Doku: Fair Handeln

Viele der in Europa verkauften Waren stammen vom anderen Ende der Welt und sind zudem erschreckend billig. Leider funktioniert dies meistens nur auf Kosten der Produzenten. Eine Alternative hierzu sind fair gehandelte Produkte. Doch was steckt tatsächlich hinter den sogenannten Fair-Trade-Produkten und sind sie eine echte Alternative zu herkömmlich produzierten Waren? Um hinter die Kulissen zu blicken, hat sich Arte gemeinsam mit Schauspieler Hannes Jaenicke aufgemacht, um „faire“ Kleinbauern, Initiativen und Produzenten auf der ganzen Welt zu besuchen. Die daraus resultierenden etwa 25-minütigen Filme zeigen, wie diese Produzenten von fairen Produkten arbeiten und wie sie leben. Teil eins der Dokureihe zeigt die Produktion von Teppichen in Nepal, im zweiten Teil besucht Jaenicke Reisbauern in Thailand, im dritten Kakaoplantagen in der Elfenbeinküste. Folge Nummer vier zeigt, was der faire Handel für die Teeproduktion in Sri Lanka bedeutet und in der letzten Folge geht’s um den Bananenanbau in Peru.

Insgesamt gibt es fünf Folgen der Dokumentation, ausgestrahlt werden sie in der Woche von 12. bis 16. Oktober 2015 jeweils um 15:50 Uhr auf Arte.

Unter dem Hashtag #FairHandeln kann man Infos und Meinungen zur Dokureihe auf Twitter verfolgen. Am Donnerstag, dem 15. Oktober 2015, beantwortet Hannes Jaenicke unter diesem Hashtag auf Twitter Fragen zum Thema „Fairer Handel“.

Mehr Infos zur Dokureihe „Fair Handeln“: www.arte.tv

mb

Den Gürtel enger schnallen? Bloss nicht!

Anschnallen, bitte! Foto: Lisa Notzke

Anschnallen, bitte! Tijanas Look paßt perfekt in unsere Ausstellung „Hamburger Moderne“. Foto: Lisa Notzke

Ob schmal, ob breit, ob Leder oder Stoff, ob gehakt oder geschnürt – an diesem Accessoire kommt in dieser Saison keiner vorbei, denn der Gürtel verleiht einfach jedem Outfit das gewisse Etwas. Bereits in der Bronzezeit war der Gürtel ein allseits beliebtes Accessoire, denn er hatte neben der stylishen auch eine praktische Funktion: Von Werkzeugen, Wertsachen bis hin zu Waffen – an einem Gürtel wurde alles befestigt, was Mann oder Frau zum (über-)leben brauchte. Die Franken waren sogar der festen Überzeugung, dass ein Gegner erst dann als besiegt galt, wenn man auch seinen Gürtel in Beschlag genommen hatte. In der Nibelungensaga bezwingt Siegfried die unbesiegbare Brunhild, indem er ihr den Gürtel entreißt. Auch Tijanas Gürtel hat eine besondere Geschichte: Er stammt nämlich aus Südafrika und wird dort traditionell von jungen Frauen hergestellt, um diese dann an ihre Boyfriends weiterzuverschenken.

Tijana, woher kommst du und was machst du?
Ich arbeite als Kuratorin und lebe Kopenhagen. Da ich nur übers Wochenende in Hamburg bin, wollte ich mir heute auch noch schnell die Ausstellung Fast Fashion im MKG anschauen.

Dein Gürtel ist toll! Wie kommt man an ein so spezielles Teil?
Nina Wengel, eine gute Freundin von mir hat ihn extra für mich aus Südafrika importiert! Ich bin auch ganz stolz auf dieses Teil. Da ich meine Looks gerne lässig, verspielt & cross-over ausrichte, passt der Gürtel als Accessoire auch perfekt zu meinem Outfit.

Wo findest du denn die besten Kleidungsstücke? Hast du einen Geheimtipp für uns?
Meine Kleidung kommt hauptsächlich von Freunden. Ich bekomme alles, was sie nicht mehr gerne anziehen. Shoppen gehen mag ich nämlich überhaupt nicht!

Und was war die größte Modesünde, die du je begangen hast?
NOTHING!

mb

Mix & Match im MKG

Mix & Match im MKG Foto: Lisa Notzke

Jeans meets Lagenlook Foto: Lisa Notzke

Wechselhaftes Wetter im Herbst macht das Styling oftmals kompliziert. Denn mal ist es nasskalt, mal kommt plötzlich die Sonne wieder hervor. Ein tolles Mittel um sich gegen die verschiedenen Wetterlagen zu wappnen, ist das sogenannte Layering, denn die verschiedenen Schichten können schnell je nach Temperatur an- und wieder ausgezogen werden. Auch Jenny, Schülerin aus Rostock hat ihren Look heute in der Zwiebeltechnik ausgerichtet und kombiniert eine sommerliche Jeansjacke zu einem langen Top und einem winterlichen Wollpulli. Da Jenny gerne mal mit ihrer Haarfarbe experimentiert, ist es kein Wunder, dass Sky Ferreira zu ihren absoluten Style-Ikonen gehört. Die US-amerikanische Sängerin ist unter anderem für ihren auffälligen Style und ihre schnell wechselnden Haar-Colorationen bekannt.

mb

Böse Kleidung im Schrank

Mode macht uns allen Spaß und mit den richtigen Teilen können wir ganz easy unseren eigenen Look kreieren. Doch aufgepasst! Neben Fast Fashion gibt es noch andere Sünden im Kleiderschrank! Dabei gibt es zahlreiche tolle Alternativen. Seht selbst:

1. Finger weg vom Used-Look

Klar, Jeans im Used-Look sehen lässig aus, doch ihre Herstellung ist alles andere als cool: Das Aufhellen bzw. das Bleichen der Jeans bedeutet nämlich ein großes Gesundheitsrisiko für die Arbeiter, denn ein großer Teil der Jeans wird immer noch in Billiglohnländern ohne nennenswerte Schutzmaßnahmen mit Sandstrahlern behandelt. Auch das Bleichen mit Chemikalien kann ohne Schutz gefährlich für die Arbeiter und auch für die Umwelt werden, denn aus der Jeansproduktion gelangen oftmals giftige Abwässer in die natürlichen Gewässer.

Wer nicht auf gebleichte Jeans verzichten möchte, der sollte entweder auf Öko-Modelabels setzten – der Used-Lok wird hier zumeist schonend mittels Waschung mit Steinen, Laser- oder mit mechanischen Verfahren erzeugt oder einfach eine gebrauchte Jeans kaufen. Zum Beispiel bei Vintage und Rags oder bei Pick N Weight. Das sieht meistens nicht nur besser aus, sondern schont auch noch den Geldbeutel ;-).

2. Böse Faser – gute Faser?

Nicht nur Sport- und Outdoorsachen, sondern auch ganz alltägliche Kleidung besteht oftmals aus synthetischen Fasern namens Polyester, Elastan, Nylon oder Acryl. Was viele dabei nicht wissen: Im Prinzip sind diese Kunstfasern nichts anderes als Plastik, welches auf der Basis von Erdöl hergestellt wird. Das ist nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern kann unter Umständen auch ziemlich ungesund sein. Zudem gelangen beim Wäschewaschen kleine Mikrofasern, praktisch ungehindert in die Gewässer, da diese sowohl von Waschmaschinen als auch von Kläranlagen nur schwer gefiltert werden können.

Ökologischer und auch gesünder ist es, vorwiegend Naturfasern zu tragen, zum Beispiel (Bio-)Baumwolle, Leinen, Hanf, Wolle oder Seide. Mehr Tipps für nachhaltige Outdoorkleidung gibt’s bei Utopia!

3. Billigleder Igitt!

Vorsicht auch bei Billigleder, denn die Produktionsbedingungen sind oft höchst problematisch, und zwar nicht nur für die Tiere! Da billiges Leder meistens mit Chemikalien und Schwermetallen behandelt wird, gefährdet es nicht nur die Gesundheit der Arbeiter, sondern unter Umständen auch die des Käufers: Die Gifte können nämlich im fertigen Produkt zurückbleiben und Allergien oder sogar Krebs auslösen. Zudem gelangen die Schadstoffe auch bei der Produktion in die Umwelt.

Auch hier gilt, wer zu Bio-Leder oder pflanzlich gegerbtem Leder greift, ist eher auf der sicheren Seite. Eine andere Alternative ist Vintageleder: Da Leder sehr stabil ist, bekommt man es oft auch Secondhand in einem guten Zustand.

mb

Hallo Stulpen – Tschüss, Kälte!

In diesem Sommer wurden Socken in Sandalen vom Abtörner zum Anheizer erkürt. Die heißeste Sommersocke hatte dabei Designerin Miuccia Prada im Programm: Ihre glamourösen Strickstulpen im Sportstyle waren das absolute Must-have alle Fashion-Fans. Nun wollen wir den Stulpentrend natürlich auch mit in die kalte Herbstzeit nehmen. Doch was tun, wenn einem a) die Strickkenntnisse fehlen und/oder b) das nötige Geld für teure Designerstrickware? Ganz einfach, ihr schaut in das folgende DIY Tutorial vom Glamour Blog! Dort gibt es nämlich eine kinderleichte Anleitung, wie aus einem alten Pulli ein paar schicke Strickstulpen zaubert. Die Accessoires dazu sind lediglich eine Schere, einen dickeren Faden sowie eine große Nadel. Happy Socks!

mb