Pärchenlook – Wir lieben Akzente!

Rote Accessoires - Das sticht heraus! Foto: Lisa Notzke

Rote Accessoires – Das sticht heraus! Foto: Lisa Notzke

Durch die Auswahl seiner Kleidung enthüllt man als Träger fast immer auch ein Stück Persönlichkeit. Durch die Abstimmung zweier Outfits zeigen Paare darüber hinaus auch ihre Zugehörigkeit: So wie Barbara und GerhardDas sympathische Paar aus Neustadt an der Weinstraße ist bereits seit 37 Jahren verheiratet und hat sich mit roten Farbakzenten perfekt aufeinander abgestimmt. Die beiden sind eigentlich wegen der Tattoo-Ausstellung ins MKG gekommen und dann im „Fast Fashion“-Bereich hängen geblieben.

Barbara, worauf legst du bei der Auswahl deiner Kleidung wert?
Ich wähle Trends nicht bewusst aus, ich kaufe Dinge eher intuitiv. Zu irgendetwas passt es dann immer.

Und ist das umweltbewusste Tragen von nachhaltiger Kleidung ein Statement für dich?
Klar, wir achten schon auf Nachhaltigkeit, ich habe Röcke, die sind 25 Jahre alt und ich trage sie immer noch.

Ist dir wichtig, woher deine Kleidung kommt?
Ja, ich kaufe jetzt nicht mehr bei H&M. Ich finde es auch schlimm, dass Lagerfeld und andere Designer diese Modekette mit Kollektionen unterstützen.

Gerhard, welchen Zweck soll Kleidung erfüllen?
Meine Kleidung sollte auf jeden Fall zweckmäßig sein! Ich trage zum Beispiel fast nur Seersucker-Hemden, da muss meine Frau nicht so viel bügeln. 

5 alternative Online-Shops

Stöbert und shoppt ihr auch gerne nach Ladenschluss, auf dem Sofa mit Laptop oder Tablet auf dem Schoß? Kerstin aus dem Stilbrise-Team (sie begleitet die Fotoshootings und interviewt euch zu euren Looks) ist freie Mitarbeiterin in der Kunst- und Designvermittlung am MKG und empfiehlt uns einen  Artikel der Online-Plattform Utopia, in dem 5 nachhaltige Alternativen zu Amazon und Co. vorgestellt werden. Lesen lohnt sich, für eilige hier eine schnelle Liste zum Selberklicken:

1. avocadostore – ein trendiger Online-Shop für Mode, Möbel, Technik und mehr
2. Plasno – Europas erster plastikfreier Onlinestore
3. Fairmondo – die faire Amazon-Alternative
4. Oxfam Unverpackt – der Spenden-Geschenk-Shop der Entwicklungsorganisation Oxfam
5. Kleiderkreisel  – „Kreiseln“ statt neu kaufen

Liebe Kerstin, vielen Dank, ein sehr guter Linktipp – hast du einen der Shops schon selbst ausprobiert?
Ja, ich bin „Kleiderkreislerin“ und habe mit der privaten Kleidertauschbörse fast nur gute Erfahrungen gemacht. Gerade kürzlich habe ich mir für eine Hochzeit ein Seidenkleid „erkreiselt“, das ich nun wieder weiterverkaufe und dabei 5 Euro abziehe, entsprechend einer Art Leihgebühr. Diese andere Art von „schnellem Konsum“ finde ich fair und vernünftig.

Und zurück zur analogen Welt – hast du einen Lieblings-Secondhand-Shop in Hamburg?
Ich mag Humana in Altona. Dort gebe ich auch meine eigene überflüssige Kleidung am liebsten ab, da ein Teil des Gewinns an soziale Projekte auf dem afrikanischen Kontinent gespendet wird und das Unternehmen Langzeitarbeitslose anstellt. Dies gibt mir das Gefühl, mit meiner Kleiderspende zu einer guten Sache beizutragen und nicht, wie bei den Kleidercontainern, ein Verwertungssystem zu befüttern, das auch wieder nur gewinnmaximierend arbeitet.

Zum Schluß noch deine schnelle Botschaft für eine bessere Welt?
Trennt Plastikmüll!!!

ff

Auf Streifzug im Museum

Foto: Lisa Notzke

Kunst macht das Leben bunter! Foto: Lisa Notzke

Merit und Andreas haben wir vor der neonbunten Allen Ruppersberg Plakatwand entdeckt. Elegant und lässig ist wohl die beste Bezeichnung für den Look der beiden. Merit trägt zu ihrem schwarzen Kleid mit weißen Streifen ein paar schwarze Sneakers. Andreas hat sein weißes Hemd mit einer dunklen Blouson-Jacke kombiniert. Ob sich das Pärchen aus Berlin wohl aufeinander abgestimmt hat? Wir finden auf jeden Fall, dass die beiden Outfits perfekt zusammenpassen!

Andreas, wie stehst du zu Leuten, die extravagante Marken tragen?
Ich finde gute Marken auch toll, denn die Qualität und der Schnitt ist bei teuren Designern oftmals besser.

Und worauf achtest du sonst noch bei Kleidung?
Ich achte auf gut verarbeitete Kleidungsstücke, denn ich denke, dass diese Teile auch fair produziert werden. Anmerkung der Redaktion: Gute Qualität ist leider keine Garantie für faire Kleidung. Teure Markenkleidung und billige Label werden laut „Todschick“ Autorin Gisela Burckhardt oft in denselben Fabriken in Bangladesch produziert.

Wie viel Geld sind dir Marken wert?
Bei Schuhen und Winterjacken sollten es schon hochwertige und teure Marken sein. Da kann eine Winterjacke auch schon mal je nach Designer und Exklusivität um die 500 Euro kosten. 

Was ist dein aktuelles Lieblingskleidungsstück, Merit?
Heute trage ich meine absoluten Lieblingsschuhe. Allerdings achte ich darauf, dass ich sie nicht zu häufig anhabe, da sie sehr teuer waren. 

 

 

Fair, Fairer, H&M?

H&M und Nachhaltigkeit – passt das überhaupt zusammen? Denn obwohl morgen die neue „Conscious Exclusive“-Kollektion auf den Markt kommt, setzt der Moderiese immer noch auf Billigproduktionen im Ausland. Erst letztes Jahr berichtete das Dokuformat „ZDF-Zoom“ in der Reportage „Die billige Masche von H&M“ über die nicht gerade fairen Arbeitsbedingungen in Bangladesch. Dort müssen die Arbeiter nämlich für umgerechnet 50 Euro Mindestlohn im Monat mehr als 80 Stunden pro Woche arbeiten.

Dennoch ist es natürlich auch gut, wenn ein Modekonzern wie H&M eine breite Masse von Konsumenten mit nachhaltiger Kleidung anspricht, da sich so auch mehr Käufer mit fairer Mode beschäftigen, sensibilisiert werden und eventuell ihren Konsum überdenken. Zudem zeigt H&M mit der neuen Kollektion, das nachhaltig hergestellte Mode auch chic und trendy sein kann und überhaupt nichts mit dem angestaubten Öko-Image zu tun hat, welches Bio-Mode ja manchmal noch anhaftet.

Das Hauptaugenmerk der “Conscious Exclusive”-Kollektion liegt bei luftigen Sommerkleidern, die aus Materialien wie Hanf, Bio-Leinen und Bio-Leder von der Schauspielerin Olivia Wilde präsentiert werden.

Fruit & Fashion mit Ananas, Banane & Co.

Was haben ganz normale Lebensmittel mit Mode zu tun? Mehr als ihr denkt! Denn Früchte wie Bananen und Ananas, werden nicht nur als T-Shirt Motive benutzt, sondern dienen auch als Rohstoffe für Textilien. So erinnern Bananenfasern an Wildseide und Ananas kann prima als Lederersatz genutzt werden. Das neue Leder ist formbar, atmungsaktiv und dabei mit 25 Euro pro Meter auch nicht wirklich teuer. Die Erfinderin Carmen Hijosa aus England sagt über ihr Ananas-Leder „Es ist ein nachhaltiges Produkt. Hergestellt aus dem Abfall der Landwirtschaft. Das heißt: Wenn wir die Blätter nicht nutzen, würde man sie wieder unterpflügen“.

Milk-Made Fashion

Vom Kühlschrank in den Kleiderschrank! Die Designerin und Biologin Anke Domaske entwickelte 2013 ein Biopolymer aus Milcheiweiß und Kasein, welches aus saurer Rohmilch (!) gewonnen wird: Die QMILK-Faser ist streng schadstoffgeprüft und dermatologisch auf Haut- und Körperverträglichkeit getestet. Zudem ist der seidenähnliche Stoff atmungsaktiv, antibakteriell und temperaturregulierend. Die schicken Kleidungsstücke gibt es bereits ab 130 Euro in ausgewählten Boutiquen zu kaufen.

Alge ist das neue Kaschmir

Algen kennt man beim Sushi-Restaurant oder als Kosmetikprodukt. Aber Kleidung aus Algen? Auch das gibt es: Der Faserhersteller smartfiber AG verarbeitet mit SeaCell Braunalgen, die in den isländischen Fjörden geerntet werden. Die Ernte ist ressourcenschonend, denn es wird nur alle 4 Jahre ein bestimmter regenerativer Teil der Alge abgeschnitten. Die geernteten Teile werden in Thüringen zu Garn verarbeitet, das besonders hautfreundlich sein soll. Denn die Meerespflanzen haben durch Vitamine und Mineralstoffe eine hautpflegende und entzündungshemmende Wirkung, die in der Seegrasfaser erhalten bleibt. SeaCell ist vollständig biologisch abbaubar und erfüllt sogar den Öko-Tex Standard 100, Klasse 1.

In unserem „Slow Fashion-Bereich“ gibt es noch mehr Infos zu den neuen nachhaltigen Materialien. Schaut doch mal vorbei!

Vor Kurzem hat auch der WDR einen kleinen Verbrauchertest mit den Kleidungsstücken aus Naturtextilien gestartet. Den ganzen Bericht und die Reaktion der Leute könnt ihr hier anschauen.

mb

OUT NOW: Vegan Good Life

Foto: www.vegan-good-life.com

Foto: www.vegan-good-life.com

Seit Ende Februar gibt es ein neues veganes Fashion- und Lifestyle-Magazin, das sich ganzheitlich, fair und konsequent mit Themen rund um Fashion, Beauty, Reisen, Kunst & Design auseinandersetzt. Die Gründer von Vegan Good Life sind das frühere Model Julia Koch und der Fotograf Eric Mirbach, die bereits mit Times They Changin‘ ein erfolgreiches veganes Lifestyle-Blogazine führten. In der ersten Ausgabe stellen die Macher u.a. Leanne Mai-Ly Hilgart vor. Die Designerin ist der kreative Kopf hinter Vaute Couture, dem veganen Vorzeige-Label aus Brooklyn, NYC.

Foto: www.vegan-good-life.com

Foto: www.vegan-good-life.com

PS.: Für alle, die außerhalb Deutschlands und der Schweiz leben oder keine Ausgabe ergattern konnten oder gar einfach ein bisschen zu bequem sind, die nächste Bahnhofsbuchhandlung aufzusuchen, gibt es hier einen Shop, auf dem man sich das Magazin ganz bequem nach Hause schicken lassen kann.

Stylischer Durchblick

20150412_Stilbrise©LisaNotzke-4

Petra mischt weiß mit denimblau, Foto: Lisa Notzke

MKG-Besucherin Petra aus Hamburg trägt am liebsten moderne Kleidung, die laut eigener Aussage „nicht ihrem Alter entspricht“. Mode aus Billigläden kommt ihr dabei nicht in die Tüte. Die Brille, das absolute Lieblings-Accessoire der Hamburgerin ist auch zu ihrem Markenzeichen geworden. Dabei werden die Sehhilfen immer passend zu ihrem Outfit abgestimmt. Das sorgt nicht nur für einen guten Durchblick, sondern sieht auch noch toll aus!

Angeregt durch Petras Begeisterung für schöne Sehgläser, haben wir überlegt, was es für nachhaltige Alternativen zur klassischen Metall- oder Kunsstoffbrille gibt. Zahlreiche Designer und Hersteller haben zum Beispiel schicke Modelle aus Holz im Sortiment:  indie nation aus Australien, herrlicht aus Erfurth und  rolf-spectacles aus Österreich. Das Holz sollte dabei natürlich immer zertifiziert sein oder vom Förster des Vertrauens stammen.

mb

 

 

Die voll korrekte Lederjacke

Es klingt verrückt, aber mit nur 4 Zutaten könnt ihr zu Hause veganes Leder herstellen! So produziert Designerin Suzanne Lee bereits ganze Bikerjacken aus dem neuen tierfreundlichen Material. Ihre Zutaten hierfür sind: Kombucha, Apfelessig, Zucker und Grüner Tee.

Der neuartige Stoff ist dabei nicht nur absolut vegan, sondern schont auch noch die Umwelt. Denn während man für die Herstellung von einem Kilo Rindsleder 17.000 Liter Wasser benötigt, hat das Team von Scoby Tec aus Leipzig für ihre Bikerjacke nach eigenen Angaben nur 60 Liter Wasser für einen Quadratmeter Kombucha-Leder verwendet. Hinzu kommt, dass das neue Leder komplett biologisch abbaubar ist und zu 100% kompostiert werden kann.

Die Zutaten ein Stück mikrobielles Leder (18 x 15 cm) sind:

200 ml Bio-Apfelessig
200 g Kristallzucker
1 lebende Kombucha-Kultur
2 Grüntee-Beutel
2 l Wasser

Das vollständige Rezept zur Herstellung von veganem Leder findet ihr unter: veganblog.de