Ein todschicker Buchtipp: Todschick

Mode und Moral: Gisela Burckhardt: Todschick. Edle Labels, billige Mode – unmenschlich produziert

Mode und Moral: Gisela Burckhardt „Todschick. Edle Labels, billige Mode – unmenschlich produziert“

Gisela Burckhardt, die Autorin von „Todschick“, hat mit Unterstützung des bischöflichen Hilfswerkes MISEREOR in Bangladesch recherchiert und beschreibt in ihrem Buch die unmenschlichen Zustände in den „stickigen Fabrikhallen“, wo Näherinnen „für einen Stundenlohn von 15 Eurocent arbeiten“. Doch nicht nur die Arbeitsbedingungen sind erschreckend, sondern auch die Tatsache, dass sowohl teure Markenkleidung als auch billige Massenkleidung oftmals in denselben Fabriken in Bangladesch hergestellt wird. Es sei, so Burckhardt ein „verhängnisvoller Irrtum“, dass immer noch viele Konsumenten glauben, der höhere Preis von Markenmode würde auch eine bessere Qualität bei den Produktionsbedingungen rechtfertigen.

Wir können euch dieses informative und aufrüttelnde Sachbuch auf jeden Fall nur wärmstens empfehlen. Bei einem Besuch in der Ausstellung „Fast Fashion“ könnt ihr das Buch ganz bequem in der Buchhandlung Walter König (im Foyer des MKG) für 12,99 Euro erwerben.

Gisela Burckhardt: Todschick. Edle Labels, billige Mode – unmenschlich produziert, Wilhelm Heyne Verlag, München, 240 Seiten, 12,99 Euro, ISBN 978-3-453-60322-6.

mb

Nature in the City

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Jennifer im lässigen City-Style! Foto: Lisa Notzke

Jennifer aus Hamburg liebt unkomplizierte Outfits, die auch farblich miteinander harmonieren. Zu ihrer umgekrempelten Boyfriend-Jeans trägt die Sales & Marketing Assistentin aus Hamburg einen grauen Wollpullover und braune Stiefeletten. Die geflochtenen Lederaccessoires (Gürtel & Armbänder) runden ihr lässiges Styling perfekt ab.

Jennifer, was ist dir bei der Wahl deiner Kleidung wichtig?
Ich lege besonders viel Wert auf Qualität. Das heißt, der Stoff muss sich gut anfühlen, er darf nicht fusseln und die Nähte sollten sich nicht verziehen. Außerdem achte ich auch darauf, wie die Knöpfe und der Reißverschluss verarbeitet sind.

Schaust du auch darauf, woher deine Kleidung kommt?
Teilweise schon. Vor allem, wenn mal wieder ein Bericht in den Medien kommt! Von H&M kaufe ich nur Basics und Unterwäsche.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Ich bin gern modisch aber nicht trendverrückt. Schrille Outfits aus den 80er Jahren mit Neon sind zum Beispiel überhaupt nicht mein Fall. Da trage ich lieber zeitlose Klassiker, die auch noch in 3 Jahren modern sind.

mb

Happy Oceans mit Pharrell

Diese Mode mach happy! Denn die Kollektion „RAW for the Oceans“ von dem Label G-Star RAW ist die weltweit erste Denim-Linie mit recyceltem Plastik aus dem Pazifik. Der Co-Designer ist dabei niemand geringeres als der Musiker und Produzent Pharrell Williams.

Der Hintergrund dieser nachhaltigen Kollektion ist die stark gestiegene Plastikproduktion. Denn mittlerweile werden über 288 Millionen Tonnen Plastik produziert, die dann als Abfall in unseren Weltmeeren landen. Da der Kunststoff nicht biologisch abbaubar ist, liegt das Verhältnis von Plastik zu Plankton bereits bei 100 zu 1.

Für die „Raw for the Ocean“-Linie wurden über 300.000 Tonnen Plastikabfall vom Meeresgrund gefischt, von dem Garnhersteller Bionic Yarn zu feinen Fasern gepresst und anschließend mit Baumwoll-Fäden versponnen. Die entstandenen Kollektionsteile zeigen vor allem in dieser Saison, wie gut Mode und ökologisches Bewusstsein zusammen passen. Denn Denim und Jeans liegen gerade voll im Trend!

In der spannenden Dokumentation „The Plastic Age“ vom I-D Magazine und G-Star könnt ihr den Herstellungsprozess der nachhaltigen Mode-Linie verfolgen. „Let’s turn Ocean Plastic into Something Fantastic!“ mb

 

Doppelt hält besser

Double Shooting im MKG Foto: Lisa Notzke

Wer fotografiert wen? Foto: Lisa Notzke

Moment mal, den Herren mit der roten Schiebermütze kennen wir doch! Es ist Gerhardder ganz überraschend ein Foto von unserem spontanen Foto-Shooting geknipst hat. Spontan deshalb, weil ich mir eigentlich nur die Neueröffnung der „Sammlung Islamische Kunst“ anschauen wollte. Doch als plötzlich unsere Fotografin Lisa vor mir stand und ein Foto machen wollte, konnte ich einfach nicht Nein sagen. Mein heutiges Outfit besteht zumeist aus Second-Hand und Vintage-Sachen. Die weißen Turnschuhe und die Jeans habe ich beim Kleiderkreisel gekauft, die Tasche und die Bluse sind vom letzten Mädelsflohmarkt

Denn wie ihr bei den Wochenendtipps vielleicht schon bemerkt habt, bin ich ein großer Flohmarkfan. Gründe dafür gibt es viele: Ganz abgesehen davon, dass gebrauchte Kleidung nicht nur nachhaltiger und günstiger ist als neue, ist ein Flohmarktbesuch auch entspannter, als sich am Samstag durch die Hamburger Innenstadt zu drängeln, um dann in einem überfüllten Shop nach einem Teil zu schauen, das massenhaft in derselben Ausfertigung an der Stange hängt!

Das Leihen von Kleidung ist, glaube ich nicht wirklich mein Fall. Denn ein Teil, das ich trage, mag ich in der Regel so gern, dass ich es auch nicht mehr hergeben möchte. Dennoch werde ich bald für den Blog einen kleinen Selbstversuch starten und mir Klamotten u.a. bei der Kleiderei holen. Seid gespannt, ich freue mich auf jeden Fall schon auf das Experiment! mb

 

Vegan: Ja? Nein? Vielleicht?

Stephanie Stragies vom Vegetarierbund Deutschland erklärt „Vegane Mode definiert sich dadurch, dass die Stoffe und Materialien, die verwendet werden, nicht tierischen Ursprungs sind“. Klare Worte, doch nicht immer sind tierische Materialien auch auf den ersten Blick erkennbar. Wir zeigen euch hier die drei häufigsten Tierprodukte, welche bei Kleidungsstücken oft übersehen werden. 

1. Lederpatches an Jeans

Eine Jeans ist doch vegan, oder etwa nicht? Bei genauerer Betrachtung fällt nämlich auf, dass die meisten herkömmlichen Jeanshosen mit einem Lederpatch versehen sind. Zum Glück gibt es hippe vegane Labels, wie bleed organic clothingMonkee GenesL’Herbe Rougemanomama oder Kuyichi, die fair produzieren und tierfreundliche Papp-Ettiketten oder Kunstlederpatches einsetzen.

2. Horn- und Perlmuttknöpfe

Es ist zwar nur ein kleiner Knopf, doch was vielen nicht bewusst ist: Horn ist ein tierisches Material aus den Hörnern und Hufen von Büffeln oder Hirschen. Der glänzende Perlmutt-Knopf wird aus den Schalen von Muscheln oder ähnlich aussehenden Schneckenarten hergestellt, die dafür in Flüssen oder Meeren gefangen und getötet werden. Bestimmte Arten wie die Flussperlmuscheln sind sogar durch die Jagt nach Perlmutt vom Aussterben bedroht. Perlmutt ist gut am schillernden Schimmern mit Wellenlinien zu erkennen. Die Oberfläche von Horn ist im Vergleich zu Kunststoff eher rau. Die vegane Alternative sind Knöpfe aus Kunststoff, Holz oder Metall.

3. Ist Fake-Fur fake?

Pfui Teufel! Durch die fehlende Pelzdeklarationspflicht in Deutschland kann es passieren, dass billige Pelze von Füchsen, Marderhunden oder sogar Katzen als Kunstpelz falsch oder gar nicht ausgezeichnet werden. Bei dem Kauf von Kunstpelz solltest du also ein paar Dinge beachten um sicher zu sein, dass es sich auch wirklich um Fake-Fur handelt.

PETA-Approved Vegan 

Als kleine Orientierungshilfe gibt es auch seit Kurzem das „PETA-Approved Vegan“-Logo mit dem Designer und Marken entweder ihre gesamte Kollektion oder einzelne Artikel als vegan kennzeichnen können.

Ps.: Nur weil vegane Bekleidung ohne tierische Produkte hergestellt worden ist, bedeutet es nicht, dass dies auch faire Herstellungsbedingungen oder die Verwendung von ökologischem Material beinhaltet. Aber natürlich gibt es auch tolle Labels und Designer, die Kollektionen aus fair gehandelter, veganer Biomode herstellen.

mb

 

 

Ich war ein Schlafsack!

Endlich, es wird wärmer… und damit rückt auch je nach Alter und Geschmack die Festival-, Interrail-, Camping- oder Vogelbeobachtungs-Saison näher. Hier haben wir vielleicht eine Inspiration für euch: Die australische Designerin Cadia Belante macht nachhaltige Mode – aus gebrauchten Schlafsäcken! Ihr junges Sustainable-Label versteht sie als Antwort auf die immer krasser ansteigende Masse bereits produzierter Materialien. „Each piece is handmade and one of a kind“ – we love! ff

Nachts im Museum!

Fake Tat Studio

Get your Fake Tat on! Foto: Paul Pack

Auch dieses Wochenende erwartet euch im MKG wieder ein Großevent – die berühmt-berüchtigte „Lange Nacht der Museen„! Letztes Jahr kamen 22.000 Besucher ins MKG und auch dieses Jahr lohnt sich am heute ab 18 Uhr ein Besuch bei uns: entdeckt die spannenden Sammlungen von der Antike bis zum Design der Gegenwart, schaut vorbei in der Sonderausstellung „TATTOO“ (unserem aktuellen Publikumsmagneten),  informiert euch bei „Fast Fashion“, genießt Mode-Illustrationen bei „Bilder der Mode“ und vieles mehr. Als besonderes Highlight freuen sich die Designerinnen vom Fake Tat Studio darauf, euch mit coolen Illustrationen zu tätowieren – wenn auch nur für eine Nacht!

Alles zu den Ausstellungen auf der Homepage des MKG.
Das MKG-Programm zur Langen Nacht mit allen Kurzführungen und weiterem Programm könnt ihr hier downloaden: MKG_langeNacht2015

PS: Wer heute Nacht besseres zu tun hat, als Hamburgs Museen unsicher zu machen, der kann sich auch ganz gemütlich am nächsten Morgen um 12 Uhr durch Fast Fashion führen lassen – die öffentliche Führung am Sonntag ist im Eintritt inbegriffen. ff

 

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Freitag, Wochenende, juhu!

Yay, Weekend! Und wie jeden Freitag haben wir natürlich jede Menge Tipps fürs Wochenende für euch parat. Dieses Mal sind neben den üblichen Flohmarktterminen auch ein paar tolle Fashion-Events mit im Paket. Ihr habt also die Qual der Wahl oder ihr geht ganz einfach überall hin!

1. A Quadrat, Modenshow der Masterklasse des Modecampus Armgartstraße

Unter dem Titel „A Quadrat“ präsentieren Studenten der Masterklasse vom Modecampus der Armgartstraße (HAW Hamburg) ihre individuellen Designprojekte. Dabei treffen ganz unterschiedliche Konzepte, Techniken und Stile aufeinander. Es wird 2 Shows geben, eine um 19:30 Uhr und die andere um 21:30 Uhr, Einlass ist jeweils eine halbe Stunde vorher. Das besondere Konzept der Show möchte dem Publikum der „A Quadrat“-Modenschau näheren Kontakt zum Designer und seiner Arbeit bieten. Die Tickets sind an der Abendkasse erhältlich.

Wann: Samstag, 18. April ab 19.30 Uhr
Wo: Designxport, Honkongstrasse 8, 20457 Hamburg
Eintritt: 10 Euro
Ermäßigt: 7 Euro

www.designxport.de

2. Frühjahrsflohmarkt Oldtimer-Tankstelle

Dieser tolle Flohmarkt für Haushalt, Lebensart, Seltenes, Nützliches und Liebenswertes aus den 50er bis 70er Jahren findet in der legendären Oldtimer-Tankstelle beim Brandshof statt. Das historische Tankstellengebäude aus dem Jahr 1953 wurde 2010/11 samt Erfrischungsraum originalgetreu restauriert, sodass die Tanke nun mit ganz viel Retro-Charme im neuen Glanz erstrahlt.

Wann: Sonntag, 19. April von 9 – 16 Uhr
Wo: Oldtimer Tankstelle, Billhorner Röhrendamm 4, 20539 Hamburg

www.tankstelle-brandshof.de

3. Favourite Things #2

Bei „Favourite Things“ ist garantiert für jeden Geschmack etwas dabei: Tolle Vintageteile von V as Vintage , super ausgewählte Stücke aus Spanien und Portugal von „The Golden Age“, feinste Klamotten von XXII streetwear und WHO, aus Berlin zu Gast die Panama Hutgalerie, handbedruckte Unikate für Groß und Klein von KOLT liebt dich und HOLY MOLY und funkelnd-glänzende Lederohrringe von jonneygold. Dazu gibt`s leckeren Kuchen, Kaffee und Drinks sowie Musik vom Plattenteller… was will man mehr ; )

Wann: Sonntag, 19. April von 13 – 18 Uhr
Wo: Selekta Studio #1, Bernhard-Nocht-Str. 67, 20359 Hamburg

www.kleinefreiheit1.de

4. Hoheluftchaussee-Flohmarkt

Dieser nette Flohmarkt findet direkt an der Hoheluftchaussee zwischen dem Lehmweg/Bismarckstraße und dem Eppendorfer Weg statt. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, denn das stöbern nach Klamotten oder Raritäten macht hier auf jeden Fall gute Laune!

Wann: Sonntag, 19. April von 8 – 16 Uhr
Wo: Hoheluftchaussee, 20253 Hamburg