Happy Oceans mit Pharrell
Diese Mode mach happy! Denn die Kollektion „RAW for the Oceans“ von dem Label G-Star RAW ist die weltweit erste Denim-Linie mit recyceltem Plastik aus dem Pazifik. Der Co-Designer ist dabei niemand geringeres als der Musiker und Produzent Pharrell Williams.
Der Hintergrund dieser nachhaltigen Kollektion ist die stark gestiegene Plastikproduktion. Denn mittlerweile werden über 288 Millionen Tonnen Plastik produziert, die dann als Abfall in unseren Weltmeeren landen. Da der Kunststoff nicht biologisch abbaubar ist, liegt das Verhältnis von Plastik zu Plankton bereits bei 100 zu 1.
Für die „Raw for the Ocean“-Linie wurden über 300.000 Tonnen Plastikabfall vom Meeresgrund gefischt, von dem Garnhersteller Bionic Yarn zu feinen Fasern gepresst und anschließend mit Baumwoll-Fäden versponnen. Die entstandenen Kollektionsteile zeigen vor allem in dieser Saison, wie gut Mode und ökologisches Bewusstsein zusammen passen. Denn Denim und Jeans liegen gerade voll im Trend!
In der spannenden Dokumentation „The Plastic Age“ vom I-D Magazine und G-Star könnt ihr den Herstellungsprozess der nachhaltigen Mode-Linie verfolgen. „Let’s turn Ocean Plastic into Something Fantastic!“ mb
„Fashions have done more harm than revolutions.“
Victor Hugo (1802 – 1885)
Doppelt hält besser
Moment mal, den Herren mit der roten Schiebermütze kennen wir doch! Es ist Gerhard, der ganz überraschend ein Foto von unserem spontanen Foto-Shooting geknipst hat. Spontan deshalb, weil ich mir eigentlich nur die Neueröffnung der „Sammlung Islamische Kunst“ anschauen wollte. Doch als plötzlich unsere Fotografin Lisa vor mir stand und ein Foto machen wollte, konnte ich einfach nicht Nein sagen. Mein heutiges Outfit besteht zumeist aus Second-Hand und Vintage-Sachen. Die weißen Turnschuhe und die Jeans habe ich beim Kleiderkreisel gekauft, die Tasche und die Bluse sind vom letzten Mädelsflohmarkt.
Denn wie ihr bei den Wochenendtipps vielleicht schon bemerkt habt, bin ich ein großer Flohmarkfan. Gründe dafür gibt es viele: Ganz abgesehen davon, dass gebrauchte Kleidung nicht nur nachhaltiger und günstiger ist als neue, ist ein Flohmarktbesuch auch entspannter, als sich am Samstag durch die Hamburger Innenstadt zu drängeln, um dann in einem überfüllten Shop nach einem Teil zu schauen, das massenhaft in derselben Ausfertigung an der Stange hängt!
Das Leihen von Kleidung ist, glaube ich nicht wirklich mein Fall. Denn ein Teil, das ich trage, mag ich in der Regel so gern, dass ich es auch nicht mehr hergeben möchte. Dennoch werde ich bald für den Blog einen kleinen Selbstversuch starten und mir Klamotten u.a. bei der Kleiderei holen. Seid gespannt, ich freue mich auf jeden Fall schon auf das Experiment! mb
Vegan: Ja? Nein? Vielleicht?
Stephanie Stragies vom Vegetarierbund Deutschland erklärt „Vegane Mode definiert sich dadurch, dass die Stoffe und Materialien, die verwendet werden, nicht tierischen Ursprungs sind“. Klare Worte, doch nicht immer sind tierische Materialien auch auf den ersten Blick erkennbar. Wir zeigen euch hier die drei häufigsten Tierprodukte, welche bei Kleidungsstücken oft übersehen werden.
1. Lederpatches an Jeans
Eine Jeans ist doch vegan, oder etwa nicht? Bei genauerer Betrachtung fällt nämlich auf, dass die meisten herkömmlichen Jeanshosen mit einem Lederpatch versehen sind. Zum Glück gibt es hippe vegane Labels, wie bleed organic clothing, Monkee Genes, L’Herbe Rouge, manomama oder Kuyichi, die fair produzieren und tierfreundliche Papp-Ettiketten oder Kunstlederpatches einsetzen.
2. Horn- und Perlmuttknöpfe
Es ist zwar nur ein kleiner Knopf, doch was vielen nicht bewusst ist: Horn ist ein tierisches Material aus den Hörnern und Hufen von Büffeln oder Hirschen. Der glänzende Perlmutt-Knopf wird aus den Schalen von Muscheln oder ähnlich aussehenden Schneckenarten hergestellt, die dafür in Flüssen oder Meeren gefangen und getötet werden. Bestimmte Arten wie die Flussperlmuscheln sind sogar durch die Jagt nach Perlmutt vom Aussterben bedroht. Perlmutt ist gut am schillernden Schimmern mit Wellenlinien zu erkennen. Die Oberfläche von Horn ist im Vergleich zu Kunststoff eher rau. Die vegane Alternative sind Knöpfe aus Kunststoff, Holz oder Metall.
3. Ist Fake-Fur fake?
Pfui Teufel! Durch die fehlende Pelzdeklarationspflicht in Deutschland kann es passieren, dass billige Pelze von Füchsen, Marderhunden oder sogar Katzen als Kunstpelz falsch oder gar nicht ausgezeichnet werden. Bei dem Kauf von Kunstpelz solltest du also ein paar Dinge beachten um sicher zu sein, dass es sich auch wirklich um Fake-Fur handelt.
PETA-Approved Vegan
Als kleine Orientierungshilfe gibt es auch seit Kurzem das „PETA-Approved Vegan“-Logo mit dem Designer und Marken entweder ihre gesamte Kollektion oder einzelne Artikel als vegan kennzeichnen können.
Ps.: Nur weil vegane Bekleidung ohne tierische Produkte hergestellt worden ist, bedeutet es nicht, dass dies auch faire Herstellungsbedingungen oder die Verwendung von ökologischem Material beinhaltet. Aber natürlich gibt es auch tolle Labels und Designer, die Kollektionen aus fair gehandelter, veganer Biomode herstellen.
mb
Ich war ein Schlafsack!
Endlich, es wird wärmer… und damit rückt auch je nach Alter und Geschmack die Festival-, Interrail-, Camping- oder Vogelbeobachtungs-Saison näher. Hier haben wir vielleicht eine Inspiration für euch: Die australische Designerin Cadia Belante macht nachhaltige Mode – aus gebrauchten Schlafsäcken! Ihr junges Sustainable-Label versteht sie als Antwort auf die immer krasser ansteigende Masse bereits produzierter Materialien. „Each piece is handmade and one of a kind“ – we love! ff
Freitag, Wochenende, juhu!
Yay, Weekend! Und wie jeden Freitag haben wir natürlich jede Menge Tipps fürs Wochenende für euch parat. Dieses Mal sind neben den üblichen Flohmarktterminen auch ein paar tolle Fashion-Events mit im Paket. Ihr habt also die Qual der Wahl oder ihr geht ganz einfach überall hin!
1. A Quadrat, Modenshow der Masterklasse des Modecampus Armgartstraße
Unter dem Titel „A Quadrat“ präsentieren Studenten der Masterklasse vom Modecampus der Armgartstraße (HAW Hamburg) ihre individuellen Designprojekte. Dabei treffen ganz unterschiedliche Konzepte, Techniken und Stile aufeinander. Es wird 2 Shows geben, eine um 19:30 Uhr und die andere um 21:30 Uhr, Einlass ist jeweils eine halbe Stunde vorher. Das besondere Konzept der Show möchte dem Publikum der „A Quadrat“-Modenschau näheren Kontakt zum Designer und seiner Arbeit bieten. Die Tickets sind an der Abendkasse erhältlich.
Wann: Samstag, 18. April ab 19.30 Uhr
Wo: Designxport, Honkongstrasse 8, 20457 Hamburg
Eintritt: 10 Euro
Ermäßigt: 7 Euro
2. Frühjahrsflohmarkt Oldtimer-Tankstelle
Dieser tolle Flohmarkt für Haushalt, Lebensart, Seltenes, Nützliches und Liebenswertes aus den 50er bis 70er Jahren findet in der legendären Oldtimer-Tankstelle beim Brandshof statt. Das historische Tankstellengebäude aus dem Jahr 1953 wurde 2010/11 samt Erfrischungsraum originalgetreu restauriert, sodass die Tanke nun mit ganz viel Retro-Charme im neuen Glanz erstrahlt.
Wann: Sonntag, 19. April von 9 – 16 Uhr
Wo: Oldtimer Tankstelle, Billhorner Röhrendamm 4, 20539 Hamburg
3. Favourite Things #2
Bei „Favourite Things“ ist garantiert für jeden Geschmack etwas dabei: Tolle Vintageteile von V as Vintage , super ausgewählte Stücke aus Spanien und Portugal von „The Golden Age“, feinste Klamotten von XXII streetwear und WHO, aus Berlin zu Gast die Panama Hutgalerie, handbedruckte Unikate für Groß und Klein von KOLT liebt dich und HOLY MOLY und funkelnd-glänzende Lederohrringe von jonneygold. Dazu gibt`s leckeren Kuchen, Kaffee und Drinks sowie Musik vom Plattenteller… was will man mehr ; )
Wann: Sonntag, 19. April von 13 – 18 Uhr
Wo: Selekta Studio #1, Bernhard-Nocht-Str. 67, 20359 Hamburg
4. Hoheluftchaussee-Flohmarkt
Dieser nette Flohmarkt findet direkt an der Hoheluftchaussee zwischen dem Lehmweg/Bismarckstraße und dem Eppendorfer Weg statt. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, denn das stöbern nach Klamotten oder Raritäten macht hier auf jeden Fall gute Laune!
Wann: Sonntag, 19. April von 8 – 16 Uhr
Wo: Hoheluftchaussee, 20253 Hamburg
Pärchenlook – Wir lieben Akzente!
Durch die Auswahl seiner Kleidung enthüllt man als Träger fast immer auch ein Stück Persönlichkeit. Durch die Abstimmung zweier Outfits zeigen Paare darüber hinaus auch ihre Zugehörigkeit: So wie Barbara und Gerhard. Das sympathische Paar aus Neustadt an der Weinstraße ist bereits seit 37 Jahren verheiratet und hat sich mit roten Farbakzenten perfekt aufeinander abgestimmt. Die beiden sind eigentlich wegen der Tattoo-Ausstellung ins MKG gekommen und dann im „Fast Fashion“-Bereich hängen geblieben.
Barbara, worauf legst du bei der Auswahl deiner Kleidung wert?
Ich wähle Trends nicht bewusst aus, ich kaufe Dinge eher intuitiv. Zu irgendetwas passt es dann immer.
Und ist das umweltbewusste Tragen von nachhaltiger Kleidung ein Statement für dich?
Klar, wir achten schon auf Nachhaltigkeit, ich habe Röcke, die sind 25 Jahre alt und ich trage sie immer noch.
Ist dir wichtig, woher deine Kleidung kommt?
Ja, ich kaufe jetzt nicht mehr bei H&M. Ich finde es auch schlimm, dass Lagerfeld und andere Designer diese Modekette mit Kollektionen unterstützen.
Gerhard, welchen Zweck soll Kleidung erfüllen?
Meine Kleidung sollte auf jeden Fall zweckmäßig sein! Ich trage zum Beispiel fast nur Seersucker-Hemden, da muss meine Frau nicht so viel bügeln.
5 alternative Online-Shops
Stöbert und shoppt ihr auch gerne nach Ladenschluss, auf dem Sofa mit Laptop oder Tablet auf dem Schoß? Kerstin aus dem Stilbrise-Team (sie begleitet die Fotoshootings und interviewt euch zu euren Looks) ist freie Mitarbeiterin in der Kunst- und Designvermittlung am MKG und empfiehlt uns einen Artikel der Online-Plattform Utopia, in dem 5 nachhaltige Alternativen zu Amazon und Co. vorgestellt werden. Lesen lohnt sich, für eilige hier eine schnelle Liste zum Selberklicken:
1. avocadostore – ein trendiger Online-Shop für Mode, Möbel, Technik und mehr
2. Plasno – Europas erster plastikfreier Onlinestore
3. Fairmondo – die faire Amazon-Alternative
4. Oxfam Unverpackt – der Spenden-Geschenk-Shop der Entwicklungsorganisation Oxfam
5. Kleiderkreisel – „Kreiseln“ statt neu kaufen
Liebe Kerstin, vielen Dank, ein sehr guter Linktipp – hast du einen der Shops schon selbst ausprobiert?
Ja, ich bin „Kleiderkreislerin“ und habe mit der privaten Kleidertauschbörse fast nur gute Erfahrungen gemacht. Gerade kürzlich habe ich mir für eine Hochzeit ein Seidenkleid „erkreiselt“, das ich nun wieder weiterverkaufe und dabei 5 Euro abziehe, entsprechend einer Art Leihgebühr. Diese andere Art von „schnellem Konsum“ finde ich fair und vernünftig.
Und zurück zur analogen Welt – hast du einen Lieblings-Secondhand-Shop in Hamburg?
Ich mag Humana in Altona. Dort gebe ich auch meine eigene überflüssige Kleidung am liebsten ab, da ein Teil des Gewinns an soziale Projekte auf dem afrikanischen Kontinent gespendet wird und das Unternehmen Langzeitarbeitslose anstellt. Dies gibt mir das Gefühl, mit meiner Kleiderspende zu einer guten Sache beizutragen und nicht, wie bei den Kleidercontainern, ein Verwertungssystem zu befüttern, das auch wieder nur gewinnmaximierend arbeitet.
Zum Schluß noch deine schnelle Botschaft für eine bessere Welt?
Trennt Plastikmüll!!!
ff
„Der Mode entkommt man nicht. Denn auch wenn Mode aus der Mode kommt, ist das schon wieder Mode.“