Erst als die Pflanze wegen ihrer berauschenden Wirkung in Verruf kam und sogar verboten wurde, geriet sie über lange Zeit in Vergessenheit. Seit 1996 ist der Hanfanbau von dem sogenanntem „Nutzhanf“ der kein THC enthält in Deutschland wieder erlaubt. Trotzdem gibt es bislang kaum Hanffelder in Deutschland. Denn die Auflagen für den Anbau sind streng und die Verarbeitung von Baumwolle ist derzeit immer noch einfacher zu handhaben. Dabei wäre Hanf als heimischer Rohstoff auch für die Industrie hervorragend nutzbar. Und anders als Baumwolle schadet sein Anbau der Umwelt kaum: Die robuste Pflanze benötigt nämlich weder Pflanzenschutz- noch Insektenschutzmittel und kommt mit sehr wenig Wasser aus, da die Wurzeln bis zu 1,5 Meter in den Boden wachsen können. Selbst bei Hitze, Kälte oder Temperaturschwankungen wird der „Grow“ von Hanf nicht wesentlich beeinflusst.
Zudem kann die Universalpflanze von den Samen bis zum Stängel komplett verwertet werden (unter wildfind.com könnt ihr die unzähligen Verwendungsmöglichkeiten nachlesen). Auch als Kleidung macht sich Hanf hervorragend, denn er schützt seine Träger vor schädlicher UV-Strahlung und beweist sich dabei noch als langlebig und widerstandsfähig. So setzt das in Süddeutschland beheimatete Casualwear-Label HempAge bereits zu 100 Prozent auf Hanffasern und präsentierte sogar jüngst ihre Herbst/Winter 2015 Kollektion im Rahmen der Ethical Fashion Show in Berlin. Leider ist HempAge derzeit immer noch eine Ausnahme unter den deutschen Labels, denn viele Designer haben die Kulturpflanze noch immer nicht so recht im Fokus. Wir hoffen auf jeden Fall, dass mit der Diskussion über die Legalisierung von Cannabis, auch die Hanffaser wieder mehr ins Interesse rückt! Schön wär`s! Denn die schnell wachsende Pflanze (4 Meter in 100 Tagen!) wäre allein wegen ihrer hohen Haltbarkeit, der Umweltverträglichkeit und der niedrigen Energiebilanz im Vergleich zur Baumwolle die bessere Wahl!
mb