Heart of gold

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Goldstück trägt Silber. Foto: Lisa Notzke

Paula war im letzten Jahr als Praktikantin im MKG unterwegs – und nicht nur, aber auch als Stilbrise-Model und -Redakteurin unverzichtbar. Wir wollen sie eigentlich gar nicht gehen lassen, aber für einen Master in Kunstgeschichte hat es sie nun ins wunderschöne Bamberg verschlagen. Als echtes Nordlicht hält sie es dort natürlich nie lange aus ;) und kommt regelmäßig zurück nach Hamburg und zu uns! Für ihren Abstecher zur „Fast Fashion“-Eröffnung setzt die Studentin auf Silber-Highlights zu schwarzen Basics – ein schöner Kontrast zu ihrem goldblonden Bob.

Liebe Paula, besitzt du eigentlich „faire“ Modestücke?
Ja, meine Lieblingstunika habe ich bei einer Frauenkooperative in Tansania gekauft. Außerdem habe ich mich seit einiger Zeit dem Häkeltrend angeschlossen und mach besonders gerne Häkeltops oder Mützen und Stirnbänder für Freunde und für mich.

Und wie gehst du mit aussortierten Klamotten um? Tonne, Ebay oder Kleiderkreisel?
Ich verkauf alle paar Jahre auf dem Flohmarkt, am liebsten in der Schanze in Hamburg. Es ist ein schönes Gefühl, wenn man mit ausrangierten Sachen anderen noch eine Freude machen kann. Ich liebe es auch, selbst Flohmärkte zu durchstöbern und hab schon einige tolle Schnäppchen geschossen.

Oh, das wäre auch schon fast unsere nächste Frage: hast du noch einen anderen Secondhand-Tipp für uns?
Ja, der Laden Made in Berlin (Neue Schönhauser Str. 19, Berlin), da findet man alles, was das Vintage-Herz begehrt.

Letztes Jahr haben wir hier ja viel gebastelt und zum Beispiel zusammen die Etsy-DIY-Workshops organisiert –  fällt dir noch etwas zum Thema Upcycling ein?
Klar, aus leeren Tetrapaks Portmonnaies basteln. Das ist ganz einfach, sieht cool aus und ist super praktisch. Die Anleitungen dafür gibt’s im Internet, zum Beispiel hier.

Vielen Dank, Paula und bis bald! ff

Rot, Rot, Rot!

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Lady in Red. Foto: Lisa Notzke

Rot ist in allen Farbnuancen ein absoluter Eye-Catcher. Doch damit die Hingucker-Farbe auch so richtig knallt, sollte man einige Stylingtipps beachten. Mara macht fast alles richtig und kombiniert ihr orangerotes Kleid mit einer braunen Ledertasche und braunen Lederschuhen. So wirkt ihr Outfit alltagstauglich und sticht dennoch aus der Masse heraus. Einzig und allein die dunkelgrüne Strumpfhose kommt schon fast etwas zu weihnachtlich daher. Und dabei hatte sich Mara doch gerade wegen des grauen „Frühlings“-Wetters für die rote Signalfarbe entschieden …

Auf Fashion-Safari

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Eindeutig ein Taschenfan: Besucherin Katharina. Foto: Lisa Notzke

Katharina aus Mannheim ist für einen City-Trip in Hamburg und als erste Aktion besucht sie uns im MKG – das finden wir natürlich super!

Was kannst du uns über deinen heutigen Look erzählen?
Oh, das ist mein gemütliches, lässiges Reise-Outfit, denn ich bin gerade erst vor 2 Stunden in Hamburg angekommen. 

Hast du modemäßig denn schon konkrete Ziele, die du ansteuern willst?
Nein, bisher kenne ich mich hier nicht aus – aber ich bin schon gespannt, welche Schätze es in den nächsten Tagen zu entdecken gibt. Generell sind Trödelmärkte für mich eine tolle Fundgrube, vor allem für alte Lederhandtaschen.

ff

Powerfarbe für den Frühling

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Hamburg-Outfit im März: warm und kuschelig. Foto: Lisa Notzke

Lisa arbeitet gerade als Praktikantin in Hamburg. Ihr Look für den Museumsbesuch ist dezent, so dass nichts von ihrem knall-lila Pullover ablenkt. Sehen wir hier einen Trend?

Was ist das wichtigste an deinem heutigen Look, Lisa?
Mein lilafarbener Pullover, der ist super weich und hält auch noch warm.

Hand auf’s Herz: wieviel Kubikmeter hat dein Kleiderschrank?
Gar keine – momentan lebe ich aus zwei Koffern und drei kleinen Taschen.

Dein Alptraum von Ökomode?
Birkenstock-Sandalen und bunte, knielange Röcke.
Ups – ist das nicht genau DER Sommer-Look aus 2014? :)

Ok, kennst du auch coole Alternativen zu Fast Fashion?
Ja, ich schaue gern in Secondhand-Läden. Und immer wieder gut: Mutti’s Kleiderschrank.

Neue Masche!

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Schick in Strick: Anna und Tobi. Foto: Lisa Notzke

Hamburgerin Anna und Tobi aus Hannover lieben beide das Klettern. Ob das die Fotografin und den Arzt zusammen gebracht hat? Oder war es doch ihre gemeinsame Vorliebe für edle Strickwaren? Wir fragen nach!

Habt ihr euren Look heute partnermäßig abgestimmt?
T: Nein, ich wollte einfach etwas anderes anziehen als den Rest der Woche.
A: Bei mir war es eher ein Zufall: Ich hatte nur noch das bei Tobi.

Welche drei Kleidungsstücke sind jeweils typisch für euren Stil?
A: Ein warmer Schal, Skinny Jeans und Omas Socken!
T: Ich würde sagen: Tank Top, Tapered Jeans (= eine Kreuzung zwischen Karotte und Baggy Jeans, Anm. der Red.), High Top Sneaker (Halt! Die trägt doch Anna!?)

Investiert ihr eher in Trends oder Klassiker?
Beide: Wir kaufen eher zeitlose Klassiker bzw. typische Basics.

 

Nordische Kombination

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Minna strahlt mit der SPIEGEL-Kantine um die Wette. Foto: Lisa Notzke

Minna aus Helsinki überrascht uns mit einer spannenden Kombination von Orange und Petrol. Ihre Kette aus bunten Holzperlen setzt weitere Akzente und erinnert an den farbig-fröhlichen Look finnischer Designlabels wie Marimekko oder Iittala.

Minna, wielange hast du heute für deinen Look gebraucht?
Ungefähr 20 Minuten.

Wie oft gehst du Kleidung shoppen? Eher einmal im Jahr oder jede Woche?
Ach, das liegt so dazwischen, ich würde sagen einmal im Monat.

Dein Kommentar zu „Fast Fashion. Die Schattenseite der Mode“?
Nützlich und informativ!

Auch die SPIEGEL-Kantine, in der wir Minna treffen, ist äußerst farbenfroh – und skandinavisch! Ihr Designer Verner Panton (1926-1998) stammt aus Kopenhagen und zählt zu den bedeutendsten Gestaltern des 20. Jahrhunderts. ff

Ein Mantel für alle Fälle

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Anika und Julia: Chic und total praktisch! Foto: Lisa Notzke

Anika und Julia aus Hamburg liegen mit ihren Trenchcoats voll im Trend, denn der Mantelklassiker ist schon lange nicht mehr Sherlock Holmes & Co. vorenthalten. Übersetzt bedeutet „Trench“ so etwas wie Schützengraben, da der wasserdichte Stoff bereits den britischen Soldaten im Ersten Weltkrieg half, die kalten Wintertage zu überstehen.

Heute ist der Trenchcoat als absolutes Allround-Talent kaum noch aus den Kleiderschränken wegzudenken. Je nach Anlass kann man den Mantel ganz einfach kombinieren, so dass er mal elegant, mal sportlich wirkt. Modedesignerin Julia trägt ihren beigefarbenen Trench ganz klassisch zu Rock und Bluse. Anika mixt ihren roséfarbenen Mantel mit einer Anzughose und einem schlichten weißen Oberteil. So lassen sich auch ganz einfach regnerische Apriltage überbrücken, da der Frühling momentan leider immer noch nicht in den Startlöchern steht …

Warum habt ihr euch heute für diesen Look entschieden?
Das war reiner Zufall. Wir entscheiden so etwas eher spontan.

Welche Kleidungsstücke sind typisch für euren Stil?
Am liebsten tragen wir in zeitlose Klassiker wie unsere Trenchcoats.  Ein weiteres absolutes „Muss“ sind flache Schuhe.

Entspannter Festival-Look

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Omastyle? Nichts für Festival-Fan Valeska. Foto: Lisa Notzke

Valeska wurde von der „Fast Fashion“-Eröffnung überrascht, die junge Hamburgerin war eigentlich nur so im MKG unterwegs. Ihr Look ist daher auch sehr casual und kennzeichnet sie als Musikfan der besonderen Art: Das jährlich im August stattfindende Wacken Open Air in der Nähe von Itzehoe ist mit rund 85.000 Besuchern das größte Metal-Festival der Welt – und bereits seit letztem Sommer restlos ausverkauft.

Was ist das wichtigste an deinem heutigen Look?
Also heute ist das definitiv meine Halskette, denn sie ist ganz neu und ein Geburtstagsgeschenk von meinen Freund.

Dein Alptraum von Ökomode?
Oma-Style :)

PS: Wacken? Da fällt uns natürlich gleich noch ein Hamburger (immer sehr passend gekleidet) ein – habt einen schönen Samstag Abend ;)!

Rosa Ross statt graue Maus

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Kombiniere: Lila & Rosa! Foto: Lisa Notzke

Rosa, ein Farbton der einst nur Babys, Barbiepuppen und Miss Piggy vorenthalten war, hat die Männermodewelt im Sturm erobert. Das zeigt auch Oliver, der mit seiner pastellfarbenen rosa Hose und dem knallrosa Shirt stylish ganz vorne mit dabei ist. Dass der Künstler aus Hamburg nicht nur gerne bei seinen Outfits mit Farben experimentiert, kann man auch auf seiner Website entdecken: www.ross-oliver.com.

Deine Hose ist ja ein richtiger Eye-Catcher und passt ja auch super zu deiner farbenfrohen Kunst!
Ja, früher war ich sehr schlicht gekleidet, weil ich dachte zwischen Künstler und Werk muss es einen Unterschied geben. Das sehe ich heute offensichtlich anders.

 

Du malst ja auch mit natürlichen Stoffen wie z.B. Rote-Beete-Saft und Kaffee.
Was hat es damit auf sich?
Diese Stoffe tauchen in meinen Bildern neben sehr grellen Neonfarben auf. So werden die qualitativen Unterschiede der Farben deutlich. Das eine ist als Lebensmittel der eigenen Körperlichkeit nahe, das andere verweist auf eine hohe Künstlichkeit. Genau in dieser Diskrepanz leben wir heute!

 

Ist Nachhaltigkeit ein Thema für dich?
Auf jeden Fall! Allerdings finde ich nicht, dass meine Wahl der Materialien für die Kunst diesem Anspruch genügen muss. Kunst soll ja auch Konflikte aufzeigen und sollte demnach darin frei sein.

Back to the basics

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Klarer Look und klare Haltung. Foto: Lisa Notzke

In den 1950er Jahren als rebellische Alternative zu Hemd oder Bluse etabliert, gilt das weiße T-Shirt als Wardrobe Essential schlechthin. Im Zuge des 90er-Comeback schafft es das Teil momentan auch wieder aus dem Schrank in die aktuellen Looks, so dass Linda, Agentin für faire Mode und Designer Adde mit ihren Outfits voll im Trend liegen. Das lässige Dream-Team aus Jeans und T-Shirt wird kombiniert mit Blazer, edlen Schuhen und Accessoires zweifellos Vernissage-tauglich. Apropos Dream-Team: bei den beiden wirkt der Look so abgestimmt, dass wir uns fragen, ob Zufall oder doch mehr dahinter steckt ;) ?

Linda, du betreibst selbst eine Agentur für faire Mode – deine Eindrücke von der Ausstellung „Fast Fashion“?
Gut, dass das Thema Wirbel macht. Für eine Ausstellung finde ich es etwas schwierig: Das Thema ist so wichtig und wenn man es öffentlich macht, ist immer auch eine Verantwortung zur Aufklärung mit dabei. Der Konsument braucht Orientierung: Zeigt man auf, wie schlimm der konventionelle Textilhandel ist, sollten immer parallel Alternativen genannt werden. Die gezeigten Alternativen empfand ich allerdings als viel zu fremd, speziell und abstrakt …

Ok, dann hier eine handfeste Frage: Wo finden wir das perfekte (faire) weiße T-Shirt?
Eindeutig bei dem Kopenhagener Label The Baand, deren Shirts made in Peru (sie haben auch Ware aus Portugal) sind der absolute Hammer. Da gibt es ganz eindeutig nichts drüber!

Und wie können wir alle die Welt einfach und preisgünstig besser machen?
Einfach ist wenig kaufen – und günstig ist Secondhand.

Übrigens:  Linda ist mit ihrem Sample Sale auch bei unseren Wochenendtipps vertreten!