Afropolitan Style im MKG

Foto: Lisa Notzke

Contemporary & kosmopolitisch Foto: Lisa Notzke

Bei unserer letzten Foto-Session im MKG haben wir Beatrace Angut Oola getroffen und natürlich auch gleich die Gelegenheit genutzt, um sie für unseren Blog Stilbrise zu interviewen. Als Initiatorin der Plattform Africa Fashion Day Berlin gibt Beatrace afrikanischen Designern eine Chance, um sich europaweit medial zu präsentieren. Basierend auf einem kosmopolitischen Grundgedanken lädt sie dafür zweimal im Jahr Modeexperten, Journalisten und ein ausgewähltes Fachpublikum zur Fashion Week nach Berlin ein, um dort die neuste afrikanische Mode zu präsentieren und einen kulturellen Austausch zu schaffen.

Beatrace, wo lebst du und was machst du beruflich?
Ich lebe in Hamburg und bin Entrepreneur. Meine Arbeit dreht sich dabei vor allem um Fashion. Ganz speziell um Designer afrikanischer Herkunft und Fashion Made in Afrika. Vor 3 Jahren habe ich Afrika Fashion Day Berlin gegründet, eine Business-Plattform, die ihm Rahmen der Berlin Fashion Week stattfindet. Als Fashion Afrika Expertin und Fashion Netzwerkerin bin ich derzeit im Prozess die erste Agentur aufzubauen, die sich auf African Fashion spezialisiert.

Und wie bist du auf die Idee gekommen, deine Plattform Africa Fashion Day Berlin zu gründen?
Ich war für eine längere Zeit (2009 – 2010) in Uganda. Ich habe dort eine Inspirationsreise gemacht. Während meines Aufenthalts habe ich dann einige Kreative aus Kampala kennengelernt. Zurück in Deutschland ging ich zwar zunächst wieder meiner damaligen Tätigkeit als Stylistin nach. Doch mir ist aufgefallen, dass in Deutschland die Modebranche überhaupt nicht darüber berichtet oder informiert, was der boomende Modemarkt auf dem afrikanischen Kontinent so treibt. Selbst Designer afrikanischer Herkunft, die in Deutschland oder in Europa lebten, finden derzeit sehr wenig Beachtung in der hiesigen Modelandschaft. Hinzu kommt, dass ich mir gerne das ein oder andere Teil hier in Hamburg gerne in einem Laden käuflich erwerben wollte. Bei einem Gläschen Wein erwähnte ich es meiner damaligen Kollegen und die fand die Idee auch super. Kurz darauf ging es schon los …

Das klingt total spannend! Nach welchen Kriterien suchst du dir denn die Designer aus, mit denen du zusammenarbeitest?
Das fasse ich mal ganz einfach in ein paar Stichpunkten zusammen:
– Media Visibility
– Globale Relevanz 
– Geschäftssinn
– Innovation
– Qualität
– Marktrelevanz

Wie würdest du denn deinen eigenen Stil beschreiben?
Ich nenne es Afropolitan-Style. Man ist sich seiner Herkunft bewusst und zudem weltoffen und aufgeschlossen. Pariser-Chic und Afrourban-Styles werden dabei gemischt.

Warum hast du dich heute für diesen Look entschieden?
Ich habe den Designer Emeka von Gold Coast Trading vergangene Woche kennengelernt und das T-Shirt geschenkt bekommen:-). Ich finde die Message auf dem T-Shirt stark. Der Rock ist Vintage und aus Kopenhagen, die Tasche ist aus Botswana, das Armband stammt aus Kenya und das Kopftuch ist aus der letzten Kollektion des afrikanischen Designers Deji George. Ich habe Fernweh, daher der Look. :-).

Sieht auf jeden Fall toll aus! Welches ist denn dein absolutes Lieblingskleidungsstück, auf das du nie mehr verzichten möchtest?
Ein High Waist Pencil Skirt mit afrikanischem Stoff!

Und woher holst du dir die Inspiration für deine Outfits?
Von überall, meine Beobachtung bzw. Inspiration gerät richtig Fahrt, sobald ich die Haustüre von meiner Wohnung verlasse, es kann alles sein.

Du hast aber bestimmt auch ein paar Lieblingslabels oder Designer, oder?
Ja klar, meine Top 3 sind:
Stella Jean – Tolle Styles und Farben.
1981 – innovativ, ein Look für Kosmopoliten.
Donna Karen New York – Sie bleibt sich treu, unverwechselbar im klaren Schnitt. I love it!

Gehst du gerne shoppen?
JA! Gerne in verschiedenen Städten wie Lissabon, London Amsterdam und Kampala.

Mit welcher Mode-Ikone würdest du dich am liebsten zum Shoppen treffen?
Yves Saint Laurent!

Welchen Trend würdest du als größten Flop bezeichnen?
Der Gothic Trend. Ich finde diesen Trend so uncharmant und auch teilweise zu vulgär.

Was ist für dich die größte Modesünde?
Sandalen mit weißen Tennissocken.

Vielen Dank für das Interview, liebe Beatrace!

mb