Der Mädelsflohmarkt hat sich bereits über die Grenzen von Hamburg hinaus einen Namen gemacht. Wir finden zu Recht! Die Stimmung ist jedes Mal wirklich grandios, denn neben dem Stöbern und Shoppen nach tollen Vintageteilchen wird hier auch noch für ein tolles Rahmenprogramm mit DJs, Waffeln, Drinks und vielem mehr gesorgt. Die beiden Initiatorinnen möchten wir euch heute vorstellen. Freut euch auf ein Gespräch mit Klara Kadlec und Kristin Rosche!
Hallo ihr beiden, toll, dass ihr Zeit für dieses kleine Interview gefunden habt! Würdet Ihr uns zum Einstieg kurz euer Event vorstellen? Flohmärkte gibt es ja viele in Hamburg. Wie seid ihr auf die Idee gekommen, den Mädelsflohmarkt zu organisieren, & was unterscheidet euch von den herkömmlichen Flohmärkten?
Klara: Das stimmt! Es gibt viele tolle Flohmärkte in Hamburg. Aber wir hatten keine Lust mehr um 4 Uhr aufzustehen und um jedes Teil zu feilschen. Deshalb hatten wir die Idee einen Flohmarkt anders zu gestalten. Und dann Anfang 2009 in die Tat umgesetzt. Ein Flohmarkt für Modeliebhaberinnen, der erst um 12 Uhr beginnt und um 17 Uhr endet. Neben Shoppen liegt bei uns die Liebe im Detail: es gibt immer einen tollen DJ, leckeres Essen, ein Special wie z.B Nailart und unsere tolle Goodie Bag. Alles nach wie vor von uns liebevoll ausgesucht und teilweise auch noch selbstgepackt – wie die Mädelsflohmarkt Bag. Die Atmosphäre für Käufer und Verkäufer ist uns sehr wichtig. Der Flohmarkt ist für mich und meine beste Freundin Kristin Rosche ein absolutes Herzensprojekt. Wir haben immer wieder neue Ideen, um den Mädelslfohmarkt noch toller zu gestalten. Und es hört nicht auf Spaß zu machen!
Nachhaltiger Konsum ist ja derzeit sehr angesagt. Wie steht ihr zu dieser Thematik und was haltet ihr von Fast Fashion?
Klara: Das Thema beschäftigt uns natürlich sehr! Ich bin Modedesignerin und werde mit dem Thema täglich konfrontiert. Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und faire Produktion wird immer wichtiger. Und es freut mich zu sehen, dass das Interesse der Verbraucher auch immer größer wird. Fast Fashion ist günstig und immer auf den Punkt mit den heutigen den Trends. Das ist das Gefährliche daran. Aber ich habe die Hoffnung, dass auch junge Menschen lieber ein Fair produziertes Teil anstatt 5 günstige Wegwerfprodukte. Aber der Weg dorthin ist leider noch sehr lang.
Tragt ihr selber eher Vintage Teile oder schaut ihr eher nach den neusten Trends?
Kristin: Wir kombinieren beide gern Vintageteile mit den neusten Trends.
Welche Marken und Designer mögt ihr besonders gerne?
Klara: Ich bin Fan von kleinen Labels wie Ethel Vaughn, mag aber auch die großen Designer wie Stella Mc Cartney oder Carven. Aber am meisten freue ich mich immer über einen tollen Vintagefund!
Kristin: Mit zunehmende Alter kam auch die Wertschätzung für Designerstücke, die saisonal unabhängig sind, aber natürlich auch kostspieliger – eine Handtasche von Celine oder ein Max Mara Wollmantel. Dazu junge Designer wie zum Beispiel fancy Schuhe von Sophia Webster. Und natürlich the one and only Alexander Wang.
Was haltet ihr von anderen nachhaltigen Konzepten wie zum Beispiel „Leihen statt Kaufen“ von der Kleiderei in Hamburg?
Klara: Ich halte das Konzept „Leihen statt Kaufen“ für eine großartige Sache. Unter Freundinnen macht man das ja schon immer, warum also nicht größer Denken – gerade wenn es tolle Teile sind, die man sich vielleicht nicht leisten könnte oder die große Robe für einen Abend.
Woher kommt ihr & was macht ihr neben dem Mädelsflohmarkt?
Klara: Ich komme aus Prag und habe in Düsseldorf an der AMD Modedesign studiert. Nun arbeite und wohne ich mittlerweile seit 10 Jahren in Hamburg. Als Modedesignerin arbeite ich für Labels wie Derbe, Cleptomanicx und TPDG Supplies UG. Ich habe mein eigenes Accessoire Label Klára Kadlecová, aber leider habe ich selten Zeit und es ist mittlerweile nur noch ein Hobby.
Kristin: Auch ich habe die Wurzeln in der Modeindustrie und betreue seit Jahren als PR Consultant Fashion Marken im Bereich Kommunikation und Brand Building. Nach vielen Jahren in Hamburg und einem Stop in London, lebe ich mittlerweile in Berlin.
Seit wann gibt es den Mädelsflohmarkt?
Klara: Den Mädelsflohmarkt gibt es seit 2009.
Habt ihr einen Shopping-Geheimtipp in Hamburg – natürlich neben dem Mädelsflohmarkt.
Kristin: Ja, da haben wir gleich ein paar Tipps :-)! Auf St.Pauli gibt es ein paar schöne Läden von tollen Jungdesignern. Da findet man garantiert das ein oder andere Teil (z.B. Kleine Freiheit No.1, Musswessels). In der Weidenallee gibt es mehrere kleine Mode und Interior Stores, die einen Besuch wert sind und ansonsten gerne auch Secondhandshops wie Secondella.
Welche Modesünde habt ihr in den letzten Jahren begangen?
Klara: Ich mache immer viele Modesünden. Aber wenn man nie etwas ausprobiert, wird es auch schnell langweilig. Ich glaube, das Schlimmste war ein blauweiß gestreifter kurzer Overall, in dem ich wie ein Riesenbaby aussah.
Kristin: Weiße Bomberlederjacke, die ich unbedingt wollte und die an mir nicht so cool aussah- aber beim Mädelsflohmarkt verkauft und jemanden damit sehr glücklich gemacht.
Liebe Klara, liebe Kristin, vielen Dank für das spannende Gespräch! Wir freuen uns schon auf den nächsten Mädelsflohmarkt!
PS.: Save the Date! Der nächste Mädelsflohmarkt in Hamburg findet am 4. Oktober statt!
mb